Termineinladung: PETA ZWEI-Streetteam protestiert anlässlich Cesar-Millan-Gastspiel in Bremen gegen Tierqualmethoden des „Hundeflüsterers“

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Bremen / Stuttgart, 18. Oktober 2019 – Am 20. Oktober macht der umstrittene Hundetrainer Cesar Millan auf seiner Deutschlandtournee mit der Show „It’s All About Family“ in Bremen Halt. Zum Tour-Auftakt wird das örtliche PETA ZWEI-Streetteam am Sonntag ab 18:15 Uhr vor der ÖVB-Arena protestieren. Mit Plakaten und Flyern informieren die Tierfreunde Besucher des Events und Passanten über die brutalen Trainingsmethoden des selbsternannten „Hundeflüsterers“, der durch die gleichnamige TV-Show bekannt wurde. PETA bittet alle Menschen, die Veranstaltung zu meiden und Millans Trainingsmethoden keinesfalls anzuwenden. Die Tierrechtsorganisation appelliert an alle Hundehalter, nur seriöse Hundetrainer zu konsultieren, die mit positiver Bestärkung arbeiten und eine erfolgreich abgelegte Sachkundeprüfung vorweisen können.
 
„Cesar Millan arbeitet mit Druck und Gewalt. Um sich als Rudelführer zu positionieren, schüchtert er die Hunde ein und schreckt auch nicht vor gewalttätigen Methoden zurück“, so Streetteam-Leiterin Franziska Kagemann. „Verhaltensstörungen und Aggressivität können die Folge von Millans furchtbaren Trainingsmethoden sein.“
 
Um angebliche „Problemhunde“ zur Mustergültigkeit zu erziehen, scheut Millan nicht davor zurück, hierzulande tierschutzwidrige „Hilfsmittel“ wie Elektroschock- und Würgehalsbänder zu verwenden. Im September 2014 bewies Millan in Hannover seine mangelnde Fachkompetenz: Die laut Tierschutzgesetz vorgeschriebene Sachkundeprüfung für Hundetrainer bestand er trotz Dolmetscher nicht. Da er somit in Deutschland keine Hunde gewerbsmäßig für Dritte ausbilden oder die Ausbildung der Hunde durch den Tierhalter anleiten darf, musste er für seine Shows in der Bundesrepublik einen geprüften Hundetrainer engagieren.
Einem Gerichtsbeschluss des Verwaltungsgerichts Hannover zufolge wurden Hunde bei früheren Auftritten „unter anderem durch den Einsatz von Würgeschlaufen sowie durch gezielte Schläge und Tritte auf den Kehlkopf und in den Nierenbereich verbunden mit bestimmten Zischlauten innerhalb kürzester Zeit derart konditioniert, dass sie auf der Bühne das unerwünschte Verhalten nicht mehr zeigten, dafür aber deutliche Anzeichen von Verängstigung, Verunsicherung, Meideverhalten und Stress erkennen ließen.“
 
Das Rangordnungsprinzip und die Unterordnung der Hunde, auf denen Millans Trainingsmethoden basieren, gelten in Fachkreisen längst als völlig rückständig. Auch der Internationale Verband der Hundetrainer e.V. und der Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV) e.V. äußerten 2012 heftige Kritik an Millans Methoden. Ein „Rudelführer“ zeichnet sich durch Souveränität und Vertrauenswürdigkeit aus; Bestrafung oder gar Gewalt zerstört jegliches Vertrauen. Professionelle Hundetrainer plädieren bereits seit Jahren für gewaltfreie Trainingsmethoden. Ständige Maßregelung und Bestrafung führen zu dauerhaftem Stress, Frustration und Verhaltensauffälligkeiten. Ähnlich wie bei menschlichen Opfern häuslicher Gewalt können auch misshandelte Hunde selbst zur Gefahr werden. In jedem Fall nimmt die Hundepsyche bleibenden Schaden. [1]
 
In seiner Fernsehshow provoziert Millan Hunde, die aggressives Verhalten zeigen, permanent, um sie in „spektakulären“ Situationen zu unterwerfen. Einige stranguliert er unter anderem mit der Würgeleine, bis sie sich völlig erschöpft zu Boden drücken lassen. Was er „entspannt“ nennt, ist für Hundekenner als völlige Apathie infolge der traumatischen Erfahrung ersichtlich.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
 
Das freiwillige PETA ZWEI-Streetteam Bremen ist ein Verbund freiwilliger Unterstützer, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
 
Details zur Aktion:

Datum: 20. Oktober 2019
Uhrzeit: 18:15–20:00 Uhr
Ort: vor der ÖBV-Arena, 28215 Bremen

[1] Jonathan J. Cooper, Nina Cracknell, Jessica Hardiman, Hannah Wright, Daniel Mills (2014): The Welfare Consequences and Efficacy of Training Pet Dogs with Remote Electronic Training Collars in Comparison to Reward Based Training.

Weitere Informationen:
PETAZWEI.de/CesarMillan
Teletakter.PETA.de
PETA.de/Beschwichtigungssignale
 
Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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