Termineinladung: PETA ZWEI-Streetteam protestiert anlässlich Circus-Belly-Gastspiel in Hannover – Veterinäramt soll Haltungsrichtlinien für Menschenaffen durchsetzen

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Hannover / Stuttgart, 14. September 2019 – Derzeit gastiert Circus Belly mit Schimpanse Robby in Hannover. Im November urteilte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg, dass der Menschenaffe nicht in eine Auffangstation zu Artgenossen umziehen darf. Das Gericht stellte jedoch ausdrücklich fest, dass seine Einzelhaltung im Zirkus nicht artgerecht ist und gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Anlässlich des Gastspiels protestiert das freiwillige PETA ZWEI-Streetteam Hannover am Sonntag ab 12:45 Uhr nahe dem Zirkuseingang in der Schützenallee und fordert mit der Mahnwache ein Verbot von Tieren im Zirkus. Mit der Aktion appellieren die Tierfreunde auch an die zuständige Veterinärbehörde, zumindest die offiziellen Mindestanforderungen für die Schimpansenhaltung durchzusetzen, gegen die der Zirkus seit Jahren verstößt. [1] Denn bei Circus Belly muss Robby viele Stunden in einem umgebauten Lkw-Anhänger verbringen und leidet aufgrund der Isolation unter schwerwiegenden, amtstierärztlich diagnostizierten Verhaltensstörungen.
 
„Es ist empörend, dass Robby weiterhin tierschutzwidrig gehalten und dies auch noch geduldet wird“, so Streetteam-Leiterin Gaby Schlottig. „Er wird vermutlich bis zu seinem Lebensende im Zirkus bleiben müssen, ohne noch einmal Zeit mit anderen Schimpansen verbringen zu dürfen. Mit unserer Aktion richten wir uns auch an das zuständige Veterinäramt und appellieren an die Verantwortlichen, die Erweiterung des Geheges anzuordnen.“
 
Jahrzehntelange Mangelhaltung für letzten Menschenaffen im Zirkus
Die Haltungsbedingungen bei Circus Belly liegen weit unter den Mindestanforderungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Demnach müssten Robby 400 Quadratmeter zur Verfügung stehen und sowohl Innen- als auch Außengehege mit zahlreichen Klettermöglichkeiten ausgestattet sein. Diese Vorgaben konkretisieren Paragraf 2 des Tierschutzgesetzes, wonach ein Tier verhaltensgerecht unterzubringen ist und die Möglichkeit zu artgemäßer Bewegung nicht so eingeschränkt werden darf, dass ihm vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Selbst wenn sämtliche Gittergehege aufgebaut sind und die Temperaturen den Zugang zum Außenbereich erlauben, stehen Robby bei Circus Belly nur rund 60 Quadratmeter zur Verfügung. Ausreichende Kletter-, Beschäftigungs- und Versteckmöglichkeiten gibt es nicht. Die für den Zirkus zuständige Genehmigungsbehörde, der Landkreis Celle, bestätigte bereits 2015, dass die Haltung nicht artgerecht ist und heutzutage nicht mehr genehmigt würde [2].

PETA setzt sich seit 2011 für die Rettung des letzten Menschenaffen in einem deutschen Zirkus ein – mit dem Ziel, ihn in der spezialisierten Auffangstation AAP in den Niederlanden unterzubringen. Der etwa 43-jährige Robby wird bei Circus Belly seit Jahrzehnten einzeln gehalten. In der Natur leben Schimpansen in Gruppen mit einer komplexen Sozialstruktur und mehreren Dutzend Tieren. Experten zufolge sind Menschen keine adäquaten Sozialpartner für sie.
 
Deutschland Schlusslicht beim Schutz von Tieren im Zirkus
In Deutschland sind alle Tierarten in Zirkusbetrieben erlaubt. Der Bundesrat forderte 2016 bereits zum dritten Mal ein Zirkusverbot für Wildtiere wie Primaten. In 27 europäischen Ländern, darunter beispielsweise Belgien, Österreich und die Niederlande, sind bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus nicht mehr zugelassen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation fordert ein Verbot von Tieren im Zirkus und setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Das PETA-ZWEI-Streetteam Hannover ist ein Verbund freiwilliger Aktivisten, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. einsetzen.
 
Details zur Aktion:
 
Datum: Sonntag, 17. November 2019
Uhrzeit: 12:45 – 13:45 Uhr
Ort: nahe dem Zirkuseingang, Schützenallee, 30519 Hannover
Kontakt vor Ort: Gaby Schlottig (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

[1] BMEL (2014): „Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren“. Online abrufbar unter: www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Tier/Tierschutz/GutachtenLeitlinien/HaltungSaeugetiere.pdf?__blob=publicationFile.
[2] „Zirkus weist PETA-Vorwürfe zurück“. In: Volksstimme v. 20.08.15. Online abrufbar unter: http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/burg/1522705_Zirkus-weist-Peta-Vorwuerfe-zurueck.html.
 
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Leben unter tierquälerischen Bedingungen: Schimpanse Robby bei Circus Belly / © PETA Deutschland e.V.
 
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Robby
PETA.de/RettetRobby
PETA.de/Chronik-Zirkus-Belly
 
Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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