Termineinladung: Freiwilliges PETA-ZWEI-Streetteam protestiert gegen Zirkus Charles Knie

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PETA kritisiert Stresstournee für die Tiere und appelliert an Kommunalpolitiker, Wildtiere nicht mehr zuzulassen

Frankfurt am Main / Stuttgart, 16. Juli 2018 – Zirkus Charles Knie gastiert zurzeit mit zahlreichen Wildtieren wie Zebras, Löwen und Tigern in Frankfurt am Main. PETA wirft dem Zirkus vor, die Tiere einer regelrechten „Stresstournee“ auszusetzen. Bei der aktuellen Tour verbringt Zirkus Charles Knie im Schnitt lediglich vier Tage an einem Ort – mit nur einem Tag Pause zwischen den Gastspielen.

Erst im Juni hatte die Stadtverordnetenversammlung ein kommunales Wildtierverbot diskutiert, aber mehrheitlich abgelehnt. Um ein Zeichen gegen Tierquälerei im Zirkus zu setzen, demonstriert das PETA-ZWEI-Streetteam aus Darmstadt am Freitag ab 14:15 Uhr in der Nähe des Zirkuseingangs auf dem Festplatz am Ratsweg in Frankfurt am Main. Mit Kostümen, Masken und Schildern werden die Tierfreunde die Passanten über das Leid der Tiere in Zirkusbetrieben informieren.

„Es ist unerhört, dass im Jahr 2018 noch Tiger und Löwen in engen Käfigen von Stadt zu Stadt transportiert und mit der Peitsche dressiert werden“, so Jaqueline Herth-Sanders, Leiterin des Darmstädter PETA-ZWEI-Streetteams. „Wir hoffen, dass Frankfurt als moderne Großstadt doch noch zur Einsicht kommt und diese Tierquälerei auf öffentlichen Flächen untersagt.“
Angesichts der gravierenden Missstände appelliert PETA an die Kommunalpolitiker in Frankfurt am Main, endlich ein kommunales Wildtierverbot zu beschließen – hierfür stellt die Tierrechtsorganisation auf PETA.de/Musterantrag einen entsprechenden Musterantrag für Kommunalparteien zur Verfügung. Nach einem Gutachten aus dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) sind kommunale Wildtierverbote auch weiterhin zulässig, sofern gefährliche Tiere wie Tiger oder Löwen involviert sind. Bereits 100 Städte und Kommunalvertretungen haben ein kommunales Wildtierverbot beschlossen. Jährlich mehrere Dutzend Ausbrüche von Tieren im Zirkus, die teilweise zu Todesfällen oder Verletzten führten, bestätigen die Notwendigkeit einer weitergehenden Regelung.

Raubtierdompteur Alexander Lacey trat vor Jahren bei Zirkus Charles Knie auf und wechselte 2011 zu Ringling Bros. and Barnum & Bailey in den USA. Nachdem der US-Zirkus im Mai 2017 seine letzte Show aufführte, ist Lacey nun mit seiner Raubtierdressur wieder bei Zirkus Charles. PETA weist nachdrücklich auf die Gefahren hin: Erst im vergangenen Jahr entkam einer der Tiger während eines Transports in den USA, streifte durch bewohnte Siedlungen und wurde schließlich von der Polizei erschossen. Im Frühjahr 2018 wurde Lacey während der Show in Stendal von einer Löwin angegriffen und so schwer verletzt, dass er mehrere Tage im Krankenhaus verbringen musste.

Die ungewöhnlich hohe Frequenz an Ortswechseln und die damit einhergehenden langen Standzeiten auf Transportern zeigen, wie rücksichtslos der Zirkusbetrieb mit den rund 100 Tieren umgeht. Im Juni 2015 wurde der seinerzeit vom Zirkus Charles Knie beschäftigte Elefantentrainer Errani wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz rechtskräftig zu einer Geldbuße verurteilt, weil die Elefanten beim Wechsel der Gastspielorte wiederholt bis zu 18 Stunden auf dem Lkw bleiben mussten [1]. Nach Auffassung der Tierrechtsorganisation leiden nicht nur die Wildtiere erheblich unter dieser Tortur.

Wildtiere haben hohe Ansprüche an ihren Lebensraum, die in einem reisenden Zirkus nicht erfüllt werden können. Die geselligen Steppenzebras etwa leben in offenen afrikanischen Graslandschaften in Gruppen von bis zu 20 Tieren; bei Zirkus Charles Knie werden sie an vielen Gastspielorten auf asphaltiertem Boden gehalten. Das natürliche Revier von Tigern umfasst in den dichten Wäldern Asiens mehrere hundert Quadratkilometer; sie haben einen enormen Bewegungsdrang und verfügen über hohe kognitive Fähigkeiten. Laut Artenschutzorganisationen leben heute nur noch etwa 3.200 der vom Aussterben bedrohten Tiere in freier Wildbahn.

PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht da sind, um uns zu unterhalten. Die Tierrechtsorganisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Einer repräsentativen forsa-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. Bezüglich exotischer Wildtierarten spricht sich auch die Bundestierärztekammer für ein Verbot aus.

Das PETA-ZWEI-Streetteam ist ein Verbund freiwilliger Aktivisten, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.

Wann & Wo?
Freitag, 20. Juli 2018, 14:15–16:00, auf dem Festplatz am Ratsweg, nahe dem Zirkuseingang, 60386 Frankfurt am Main.

Kontakt vor Ort: Jaqueline Herth-Sanders (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

[1] AG Darmstadt: Aktenzeichen 233 OWi 8200 Js 40305/13.

Bei Dompteur Alexander Lacey müssen Raubkatzen unnatürliche Zirkusnummern aufführen. / © PETA Deutschland e.V.
Bei Dompteur Alexander Lacey müssen Raubkatzen unnatürliche Zirkusnummern aufführen. / © PETA Deutschland e.V.
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:
PETA.de/Zirkus-Charles-Knie
PETA.de/Zirkus
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

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