Tierleid in Rot am See und Lehrberg: Neue PETA-Recherche zeigt massive Missstände in Putenställen

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Ellwangen / Ansbach / Rot am See / Lehrberg / Stuttgart, 23. Juni 2015 – Tierquälerischer Alltag: Bei einer Undercover-Videorecherche in zwei Putenmastanlagen in Rot am See (Baden-Württemberg) und Lehrberg (Bayern) dokumentierten Ermittler von PETA Deutschland e.V. tierquälerische Zustände. Die Videoaufnahmen der Tierrechtsorganisation zeigen Tiere mit ausgerissenen Federn, entzündeten Fußballen und schmerzhaften Beinfehlstellungen. Einige der Vögel liegen tot am Boden, andere weisen deutliche Verletzungen auf. Sämtlichen Tieren wurden die Schnabelspitzen abgetrennt, um die Puten in den nicht tiergerechten Haltungsbedingungen vom Kannibalismus abzuhalten. Aufgrund der systemimmanenten Tierquälerei stellte PETA nun Strafanzeige gegen die Mäster bei den Staatsanwaltschaften Ellwangen bzw. Ansbach. Der Vorwurf: Verstoß gegen das Tierschutzgesetz u. a. wegen nicht rechtzeitiger Nottötung kranker und verletzter Puten, was bei den Tieren zu länger andauernden und erheblichen Schmerzen geführt hat. Außerdem wurden verwundete und erkrankte Vögel offensichtlich nicht tierärztlich behandelt und vorschriftsmäßig von der Gruppe getrennt. Die Tierrechtsorganisation fordert die Einleitung strafrechtlicher Ermittlungen gegen die Verantwortlichen sowie ein generelles Verbot der Putenmast in Deutschland.
 
„Die aktuelle PETA-Recherche zeigt die gravierenden Missstände in der Putenmast – einem der wohl rücksichtslosesten Tierhaltungssysteme in Deutschland“, so Lisa Wittmann, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Es wird von vornherein mit einkalkuliert, dass die Vögel unter den nicht tiergerechten Bedingungen leiden, krank werden und nur wegen des hohen Medikamenteneinsatzes bis zur Schlachtung überleben. Daher fordert PETA ein Ende dieser milliardenfachen Tierquälerei.“
 
Weltweit bestimmen wenige Akteure die Putenzucht, in der den Tieren in den letzten Jahren eine krankhaft schnelle und hohe Gewichtszunahme angezüchtet wurde. Aus diesem Grund leiden nahezu alle Puten – auch in Biobetrieben – unter anderem an schmerzhaften Beinfehlstellungen (bis hin zur Bewegungsunfähigkeit) und einem empfindlichen Herz-Kreislauf-System, was bei vielen Tieren zum Herztod und Ähnlichem führt. Eingepfercht und auf ihren eigenen Fäkalien stehend bzw. liegend leiden die Puten an Fußballengeschwüren und Brustblasen. Aus lauter Verzweiflung picken sie sich selbst und anderen die Federn aus. Stress und Keimdruck bedingen hohe Medikamentengaben. Der metaphylaktische Einsatz von Antibiotika, bei dem nicht einzelne kranke Tiere, sondern alle Vögel im Stall behandelt werden, führt zur Bildung resistenter Keime.

PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, gegessen zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.
 
Die Tierrechtsorganisation setzt sich für eine zeitgemäße Definition der Grundnahrungsmittel ein: Bislang wurden hierzu unter anderem Fleisch und andere tierische Produkte gezählt und dementsprechend günstiger besteuert. Doch aus ernährungsphysiologischer, ökologischer und tierrechtlicher Sicht sollten keine tierischen Produkte, sondern pflanzliche Lebensmittel die Proteine für die menschliche Ernährung liefern. PETA fordert die Politik auf, tierische Produkte aus der Liste der Grundnahrungsmittel zu streichen und dafür gesunde Lebensmittel mit einem verminderten Steuersatz zu belegen.
 

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fleisch
PETA.de/Elterntierfarm
PETA-Video: „Das Elend der Puten“
Veganstart.de
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]
 

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