Tierquälerische Rinderhaltung in Weitnau: Staatsanwaltschaft Kempten leitet nach PETAs Strafanzeige Ermittlungsverfahren ein

PETA Logo

Weitnau / Kempten / Stuttgart, 17. Januar 2020 – Aufmerksame Tierfreunde haben PETA zum Jahreswechsel über das Whistleblower-Formular der Tierrechtsorganisation Beweismaterial aus einer tierquälerischen Rinderhaltung in Weitnau im Oberallgäu zugespielt. Die Zeugen dokumentierten stark abgemagerte, teils tote Rinder. Wenn sie nicht auf der Weide waren, wurden die Tiere den Whistleblowern zufolge in einem Stall ohne Fenster und ausreichenden Tageslichteinfall gehalten. Nachdem PETA am 8. Januar Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Kempten erstattet hatte, leitete die Behörde nun das Ermittlungsverfahren ein (Aktenzeichen 110 Js 600/20). PETA fordert eine harte Bestrafung und ein lebenslanges Tierhalteverbot für den Landwirt. Zu untersuchen wird auch sein, ob die Tierleichen ordnungsgemäß entsorgt wurden, um tierseuchenrechtliche Vergehen auszuschließen.
 
„Missstände, wie sie nun auch in Weitnau vorgefunden wurden, sind kein Einzelfall. Diese und die anderen jüngst aufgedeckten tierquälerischen Zustände in Betrieben im Allgäu zeigen nur einmal mehr, dass Tierquälerei in landwirtschaftlichen Betrieben systemimmanent ist. Wir hoffen, dass der Fall des Weitnauer Landwirts nun konsequent verfolgt wird“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA.
 
Hintergrundinformationen
PETAs Ansicht nach zeigen die gravierenden Missstände deutlich, dass der Landwirt zur Tierhaltung ungeeignet ist. Die Tierrechtsorganisation bedankt sich bei den aufmerksamen, engagierten Menschen, die sie über den Landwirt informiert haben, der die Rinder nicht ordnungsgemäß versorgt.
Das Allgäu ist in den vergangenen Monaten wiederholt wegen der systembedingten Tierquälerei in Rinderbetrieben aufgefallen. Vermehrt wurden dort jüngst vor allem auf sogenannten Milchkuh-Betrieben tierschutzwidrige Zustände festgestellt – die zuständigen Behörden sprechen bereits von Überforderung. Haferbeck kritisiert: „Trotz offensichtlicher Verstöße werden die Taten der Tierquäler von der Politik sogar noch verteidigt. Doch auch Verbraucher können etwas gegen diese Missstände unternehmen: Wer den Tieren wirklich helfen möchte, unterstützt diese tierausbeuterischen Industrien nicht, sondern lebt vegan.“
 
Zahlreiche Missstandsmeldungen, die PETA erreichen, betreffen die landwirtschaftliche Tierhaltung. Diese zeigen regelmäßig, dass es nicht auf die Betriebsgröße und Tieranzahl ankommt. Denn auch auf kleinen Betrieben – beim „Bauern nebenan“ – leiden Tiere in der Fleisch- und Milchindustrie.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 

Totes, stark abgemagertes Rind auf dem Weitnauer Gelände. / © PETA Deutschland e.V.
 

Abgemagerte Rinder auf einer Weide des Weitnauer Betriebs. / © PETA Deutschland e.V.
 
Die Motive stehen hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Rinder
PETA.de/Thueringen-Rinder-Kaelber
PETA.de/Grusel-Hof-Bayern
PETA.de/Vernachlaessigte-Rinder-Bauer-nebenan
 
Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren