7 gruselige Dinge, die Sie noch nicht über Tierversuche wussten

Tierversuche sind ein komplexes Thema. Mit Beiträgen zur Aufklärung bringen wir immer wieder Licht ins Dunkel. Trotzdem gibt es noch viele Fakten, die bislang nicht im öffentlichen Fokus sind – aber unbedingt mal erwähnt werden sollten.

1. 7,5 Millionen Tiere: Pro Jahr, in Deutschland

Offizielle Zahlen sagen, dass jedes Jahr 3 Millionen Tiere in deutschen Versuchslaboren sterben – doch in Wirklichkeit sind es vermutlich etwa 2,5-mal so viele. Denn was verschwiegen wird: Zu den 3 Millionen zählen nur die Tiere, die während oder nach durchgeführten Tierversuchen sterben. Weitere 4,5 Millionen sind sogenannte „Ausschussware“ oder wurden auf Vorrat gezüchtet – sie werden nicht gebraucht und somit getötet. So liegt die tatsächliche Zahl der Tiere, die jährlich durch die Tierversuchsindustrie leiden und sterben, bei schätzungsweise 7,5 Millionen. [1]

2. Doppeltes Leid durch doppelte Versuche

Negative Ergebnisse aus der Forschung werden nicht publiziert. Das heißt, wenn Tierversuche nicht die erhofften Ergebnisse liefern, fallen diese Ergebnisse unter den Tisch – was dazu führt, dass niemand davon weiß und in einem hundert Kilometer entfernten anderen Labor exakt die gleichen Versuche durchgeführt werden können. Zahllose Tiere leiden dadurch zigfach – und das für „schlechte“ Ergebnisse, die niemals verwendet werden.

3. Durchgeschnittene Stimmbänder

Die meisten Tiere, die in Laboren ihr Dasein fristen und gequält werden, leiden still: Mäuse und Ratten, Kaninchen, Fische. Andere Tiere, beispielsweise Hunde, können den Experimentatoren mit ihrem verzweifelten Gebell auf die Nerven gehen – und werden bestraft, indem ihnen kurzerhand die Stimmbänder durchtrennt werden.

4. Minischweine leiden, weil der Mensch sich selbst krank macht

Die neuste Erfindung für Experimentatoren: Schweine, denen Arterienverkalkung angezüchtet wurde. [2] Arteriosklerose gilt nicht umsonst als Volkskrankheit in westlichen Ländern: Zwar sind langsam entstehende Ablagerungen im Laufe des Lebens natürlich, doch Bewegungsmangel, Rauchen, unausgewogene Ernährung, Bluthochdruck, Vitaminmängel und weitere Faktoren beschleunigen den Verlauf und führen erst dann zur Krankheit Arteriosklerose. Die Tiere müssen in grausamen Versuchen dafür bezahlen, dass der Mensch sich seiner Verantwortung entzieht und krank macht. 

Schweineaugen in einem Tierversuchslabor

5. „Tierschutz“-Geld fließt in Tierversuche

Ein sowieso schon viel zu geringer Teil fließt, zumindest angeblich, in Alternativmethodenforschung. [3] In 38 Jahren wurden nur 180 Millionen Fördergeld in diesen Sektor investiert, im Gegensatz zu mehreren Milliarden(!) pro Jahr in Tierversuche [4]. Und als wäre das noch nicht genug: Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung fußen die geförderten Maßnahmen für Alternativmethoden auf dem 3R-Prinzip: Replacement (Ersatz), Reduction (Verringerung) und Refine (Verfeinerung). [3] Refine wird als „Vermindern von Schmerz oder Leid der Versuchstiere“ propagiert, beinhaltet tatsächlich jedoch beispielsweise auch das Bereitstellen von Spielzeug und Beschäftigungsmöglichkeiten – Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten und nebenbei leider absolut gar nichts mit der Förderung von Alternativmethoden zu tun haben! [5] [6]

6. Halbherzige Alternativtests

Vorweg – jeder Test, der ohne Versuche an Tieren auskommt, ist erstrebenswert! Doch was viele nicht wissen: Auch die weit verbreitete, typische Alternativmethode „Zellkultur“ ist in Tierleid involviert. Denn vielen Nährmedien ist FKS zugesetzt: fetales Kälberserum. Der Vorgang zur Gewinnung des Serums ist grausam: Der ungeborene Fötus eines Kalbs wird aus der Mutter herausoperiert, danach wird dem lebenden, unbetäubten Fötus Blut direkt aus dem Herzen entnommen. Und auch hier ist es, wie leider so oft: Das FKS ist nicht zwingend für Zellkulturen notwendig, tierleidfreie Alternativen bieten sogar Vorteile. [7] Doch was Tradition hat, wird nur schwer vom Markt verdrängt – egal, wie viel Leid daran hängt.

7. Tierversuche für Schwachsinn!

Tierversuche werden nicht nur – wie man uns immer Glauben machen mag – für wichtige medizinische Erkenntnisse gemacht (die, wie wir wissen, sowieso nicht durch Tierversuche. Nein, Tierversuche werden auch für Klebstoff, Motoröl und Fleischkonsum gemacht. Wer schon mal Kühe mit Loch im Bauch gesehen hat, weiß jetzt, warum: An den Tieren wird getestet, welche Zusammensetzung an Nahrungsmitteln bei ihnen zu weniger Treibhausgas-Bildung führen. Es wird also getestet, was man der Kuh zu essen geben muss, damit Züchtung und Schlachtung zum Verzehr weniger umweltbelastend wird. Unfassbar! Stattdessen könnte man den Konsum auch herunterschrauben oder gleich ganz lassen.

Was Sie tun können

Im Rahmen der Tierversuchs-Blogserie veröffentlichen wir von PETA Deutschland in regelmäßigen Abständen Informationen zu Argumenten, die gegen Tierversuche sprechen. Bitte informieren Sie auch Familie, Freunde und Bekannte über die vorherrschenden Missstände!