Tödlicher Autounfall wegen Wildtierausbruch aus Zirkus: Jetzt richtet ein Angehöriger des Opfers dramatischen Appell an Merkel, Schulz und Seehofer

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Treuenbrietzen / Stuttgart, 1. Februar 2018 – Vermeidbare Tragödie: Gestorben ist vergangenen August ein 56-Jähriger auf der Bundesstraße 102 bei Treuenbrietzen, weil plötzlich zwei Wildrinder mit seinem Auto kollidierten. Die Tiere waren aus dem Winterlager eines Zirkusbetriebs in der Nähe ausgebrochen. Für die Familie ein Schock. In dieser Woche richtete Stefan Hoika, der Bruder des Verstorbenen, einen dramatischen Aufruf an die Verhandlungsführer der Großen Koalition in Berlin. Die Tierrechtsorganisation PETA hat Hoikas Brief an die Parteivorsitzenden Angela Merkel, Martin Schulz und Horst Seehofer übermittelt.

 

„Besonders traurig stimmt uns, dass seit vielen Jahren ein Wildtierverbot für Zirkusbetriebe zur Debatte steht, aber durch die Politik noch nichts unternommen wurde. Mein Bruder könnte noch leben, wenn die Politik entschlossener zum Schutz der Menschen gehandelt hätte“. so Stefan Hoika in seinem  Brief an die künftige Bundesregierung. „Ich schreibe Ihnen heute mit dem Appell, Wildtiere im Zirkus endlich zu verbieten. Anderen Menschen soll diese bittere Tragödie erspart bleiben. Bitte schützen Sie die Bürger und die Tiere, indem Sie endlich handeln.“

 

In dem Brief wird auch auf die zahlreichen, teilweise tödlichen Unfälle mit Wildtieren aus Zirkusbetrieben verwiesen. Beispielsweise tötete 2015 in Baden-Württemberg ein Elefant aus einem Zirkus einen Spaziergänger. Vergangenen Monat verletzte ein Tiger zwei Dompteure des in Kieve (MVP) gastierenden Circus Barley durch Prankenhiebe durch die Käfiggitter schwer.

 

Auch der Bundesrat verweist in seiner Entschließung für ein Verbot von Wildtieren im Zirkus aus dem Jahr 2016 auf die Gefahrensituation: „Ferner sind vermehrte Zwischenfälle mit den genannten Tierarten und Ausbrüche von Zirkustieren augenfällig, die auch die Bevölkerung immer wieder gefährden.“ Einen Grund dafür sieht die Länderkammer darin, dass die „eigentlich notwendige Einrichtung von ausreichend großen, ausbruchsicheren und artgerecht ausgestatteten Gehegen […] mit der Notwendigkeit zur fortwährenden Mobilität“ kollidiert.

 

Bezüglich exotischer Wildtierarten sprechen sich auch die Bundestierärztekammer sowie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland für ein Verbot aus. Einer repräsentativen forsa-Umfrage zufolge vertreten 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können. Vor diesem Hintergrund kritisiert PETA insbesondere die CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.

 

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.

 

Weitere Informationen
PETA.de/Zirkusunfaelle

PETA.de/Wildtierdressur

 

Kontakt:

Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

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