Töne aus Darm und Knochen: PETA-Expertin macht auf verstecktes Tier in Musikinstrumenten aufmerksam und gibt Tipps zu veganen Alternativen

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Stuttgart, 15. Februar 2019 – Musizieren ohne Tierleid: Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland spielen in ihrer Freizeit oder professionell ein Instrument – beliebt sind u. a. Gitarre, Violine und Klavier. Häufig wissen Tierfreunde jedoch nicht, dass sich in vielen Instrumenten tierische Bestandteile verstecken. PETA-Fachreferentin Johanna Fuoß verrät klassische Stolperfallen und gibt Tipps, worauf Verbraucher beim Instrumenten-Kauf achten sollten.

„Gerade in klassischen Musikinstrumenten wie Violine, Schlagtrommel oder Flügel können sich tierische Bestandteile wie Darm, Zähne, Haare oder Knochen verstecken“, erklärt Johanna Fuoß. „Dank neuer Materialentwicklungen lassen sich viele tierische Materialien in Instrumenten jedoch durch synthetische Stoffe ersetzen.“

Hier können sich tierische Materialien verstecken:

  • Violine: Bei Barockinstrumenten werden die Saiten häufig aus zerschnittenem und getrocknetem Darm von Schafen oder Rindern hergestellt und bei neueren Modellen auch mit Metallen umwickelt. Alternativ können Violinen mit synthetischen Saiten – diese haben einen Kunststoffkern, meist Nylon, Perlon oder Polyester – oder mit Stahlsaiten bespannt werden. Sehr oft werden Streichbögen zudem aus Rosshaar gefertigt, welches vom Schweif der Tiere abgeschnitten oder ausgekämmt wird. Insbesondere das Kupieren kann zu einer starken Beeinträchtigung der Schutz- und Sozialfunktionen bei Pferden führen. Mittlerweile gibt es ebenfalls sehr leichte Kunststoffbögen.
  • Gitarre: Bei akustischen Gitarren besteht der Sattel, auf dem die Saiten aufliegen, häufig aus Knochen von getöteten Rindern. Als tierfreie Alternativen bieten sich Graphit, Kunststoff oder Ebenholz an.
  • Flügel: Gerade ältere Flügel besitzen häufig noch eine Klaviatur aus Elfenbein. Aufgrund von Artenschutzbestimmungen ist der Handel mit solchen Instrumenten stark eingeschränkt. Alternativ gibt es heutzutage Tasten aus Keramik oder Kunststoff. Die Hämmer des Spielwerks sind oftmals mit Wollfilz von Schafen bezogen.
  • Trommel: Häufig sind Schlaginstrumente mit Tierhäuten bezogen. Die Trommelhaut von Djembén und Tablas stammt meist von gehäuteten Ziegen, für Congas wird die Haut von getöteten Büffeln verwendet. Tierfreundlich sind Bespannungen aus Kunststoff, wie sie bei vielen Schlagzeugen bereits gang und gäbe sind.
  • Flöten: Die Dichtungen bei Flöten sind häufig mit Leder oder Wollfilz ausgestattet. Zudem werden die Polster bei Querflöten mit sogenannter Fischhaut überzogen, wobei es sich um den dünngeschlagenen Vormagen von Kälbchen handelt. Eine Alternative stellen Dichtungen aus Teflon und anderen extrem feinen Kunststoffen dar.

Bei Musikinstrumenten hat jedes Material besondere Klangeigenschaften und je nach Stilrichtung gewisse Vor- und Nachteile. Kunststoffsaiten bei Violinen nutzen beispielsweise selbst Profis gerne – sie halten die Stimmung sehr gut und sind unempfindlich gegenüber Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen. Das Ausprobieren tierfreier Instrumentenmaterialien lohnt sich für neugierige Musiker auf jeden Fall.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Leder
PETA.de/Wolle
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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