Töten als „Zeitvertreib“: PETA kritisiert Jagd- und Angelmesse in Augsburg und fordert Ende des Hobbytötens in Deutschland

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Augsburg / Stuttgart, 17. Januar 2017 – Tödliches Hobby: Ab kommendem Donnerstag findet die Messe „Jagen und Fischen 2017“ im Messe-Revier Augsburg statt. Die Tierrechtsorganisation PETA kritisiert die Veranstaltung und ruft dazu auf, die Messe zu meiden. Hobbyjäger und Angler töten Tiere vornehmlich im Rahmen einer „Freizeitbeschäftigung“ und fügen den empfindsamen Lebewesen dabei häufig erhebliche Schmerzen zu. Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd in deutschen Wäldern gibt, töten Jäger jedes Jahr bundesweit zwischen vier und fünf Millionen Wildtiere sowie mehrere Hunderttausend Hunde und Katzen. Zudem werden im deutschsprachigen Raum jährlich Dutzende Menschen bei Jagdunfällen oder Gewalttaten mit Jagdwaffen verletzt oder getötet. Angler locken jedes Jahr Millionen Fische in eine Falle, bohren ihnen einen Haken durch den Mund, lassen sie ersticken oder nehmen sie teils noch lebend aus. Die Tierrechtsorganisation fordert ein Verbot der Hobbyjagd und des Sportangelns in Deutschland.
„Es ist geschmacklos, das Töten von Tieren als eine Art unterhaltsamen Freizeitsport anzupreisen“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Unter dem Deckmantel der ‚Naturverbundenheit‘ verursacht das Jagen unermessliches Leid – jedes Jahr werden viele Tiere durch Fehlschüsse getroffen oder in Fallen regelrecht zerquetscht und sterben einen langsamen und qualvollen Tod. Sensible Fische werden als Spielzeug oder Sportgeräte betrachtet und skrupellos aufgespießt und erschlagen.“
Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Jagd nicht dazu geeignet ist, Wildpopulationen dauerhaft zu regulieren. Wissenschaftler wiesen nach, dass die Geschlechtsreife der weiblichen Tiere in bejagten Wildschweinpopulationen früher eintritt, was die Geburtenrate ansteigen lässt [1]. Demnach bedingt ein hoher Jagddruck, dass sich die Population der betreffenden Wildtiere in dem Gebiet erhöht. Auch der renommierte Biologe Prof. Dr. Josef Reichholf sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit in der Jagd: Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet.
PETA weist darauf hin, dass den rund 350.000 Hobbyjägern in Deutschland nur etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüberstehen. Fünf Millionen Angler bezeichnen das Töten von Fischen als „erholsam.“
[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.

Weitere Informationen:
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PETA.de/Fische
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