Tops und Flops 2012: PETA kürt tierfreundlichste und tierfeindlichste Veterinärbehörden Deutschlands

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Gerlingen, 10. Januar 2013 – Die einen verhindern gerichtlich die Tötung von Hundewelpen im Namen der Kunst, andere wiederum lassen eine kranke Elefantin bis zu ihrem Tod mit einem Zirkuswagen durch Deutschland karren: Auch im vergangen Jahr war die Zusammenarbeit zwischen PETA Deutschland e.V. und Veterinärbehörden zum Wohl der Tiere von Höhen und Tiefen geprägt. Die Tierrechtsorganisation hat heute eine Rangliste mit Veterinärämtern veröffentlicht, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie durch PETA über einen Missstand informiert wurden. Die Organisation fordert alle Behörden dazu auf, jede Missstandsmeldung ernst zu nehmen und stets im Sinne der Tiere zu handeln.

Die tierfreundlichsten Veterinärämter 2012

Veterinäramt Berlin-Spandau
Das Veterinäramt Berlin-Spandau kontrolliert regelmäßig die Herkunft und den Zustand der Hummer in der Berliner METRO-Filiale. Auch in einem Fall von Tiertötungen für die Kunst hat das Veterinäramt erreicht, dass eine Aktion, bei der Hundewelpen erhängt werden sollten, gerichtlich untersagt wurde – ein richtungsweisendes Urteil, das auch in künftigen Fällen von Bedeutung sein wird. Besonders vorbildlich geht die Behörde gegen tierquälerisch agierende Zirkusse vor, die in der Hauptstadt Halt machen. So entzog sie im vergangenen Mai Zirkus Julius Renz vorläufig die Gastspielgenehmigung, nachdem viele der mitgeführten Tiere unterernährt und ungepflegt waren.

Kreisveterinäramt Lippe
Beim Gastspiel des Zirkus „Universal Renz“ im vergangenen Februar informierte PETA das Kreisveterinäramt Lippe über Tiger, die trotz einer Gehbehinderung durch die Manege getrieben wurden. Das engagierte Amt schritt ein, wodurch die Tiere nicht mehr auftreten mussten.

Kreisveterinäramt Aichach-Friedberg
Nachdem PETA im vergangenen Oktober das Kreisveterinäramt Aichach-Friedberg auf ein in einer Discothek befindliches Aquarium mit Fischen aufmerksam machte, ließ die Behörde dieses prompt entfernen.

Veterinäramt Märkischer Kreis
PETA machte im vergangenen Juni das Veterinäramt Märkischer Kreis über verwahrloste Katzen auf einem Bauernhof in Hemer aufmerksam. Das Amt nahm sich prompt den Tieren an. Gemeinsam mit dem örtlichen Tierschutz sorgten die Mitarbeiter für die notwendige Behandlung sowie Kastrationen, um den Bestand der Katzen nachhaltig zu reduzieren und sie vor Krankheiten zu schützen. Auch aufgrund durchgesetzter Verbesserungen für leidende Tiere auf einem „Bio-Hof“ gehört die Behörde zu den am effektivsten arbeitenden Veterinärämtern Deutschlands im Jahr 2012.

Veterinäramt Region Hannover
Nachdem PETA bei einem Gastspiel des Circus Belly das Veterinäramt Region Hannover auf die schlimme Schimpansen-Haltung hinwies, erteilte die Behörde prompt Auflagen für eine größere Gehegefläche. Auch griff das Amt bei einer privaten Schimpansen-Haltung in Wedemark bei Hannover durch.

Die tierfeindlichsten Veterinärämter 2012

Veterinäramt Wetteraukreis
Ausgezehrt vom Leben in der Manege, verstarb sie qualvoll: Weil das Veterinäramt Wetteraukreis beim Schutz der Elefantendame Maya nach Auffassung von PETA versagte sowie enorme Verfehlungen des Zirkus Universal Renz bei der Tierhaltung toleriert, gehört die Behörde zu den tierfeindlichsten Veterinärämtern Deutschlands im Jahr 2012.

Veterinäramt Celle
Keine Hilfe für den letzten Menschenaffen in einem deutschen Zirkus: Das Veterinäramt Landkreis Celle weigert sich unentwegt, den Schimpansen Robby, der nach Auffassung von PETA unter tierquälerischen Bedingungen leben muss, aus dem Circus Belly herauszuholen und an eine renommierte Schimpansen-Auffangeinrichtung zu überstellen.

Kreisveterinäramt Cuxhaven
Tötung männlicher Eintagsküken und nahezu betäubungslose Amputationen bei Hühnern: Selbst die Staatsanwaltschaft Stade kritisierte das Kreisveterinäramt Cuxhaven für die Duldung dieser grausamen Praktiken, die zum Vorteil des weltgrößten Geflügelproduzenten Lohmann/Aviagen zugelassen wurden.

Veterinäramt Landkreis Nordsachsen
Keine Hilfe für die todkranke Mausi: Weil sich das Veterinäramt Landkreis Nordsachsen weigerte, die Elefantendame aus dem Zirkusbetrieb zu nehmen, wurde Mausi bis zu ihrem qualvollen Tod im Januar 2012 durch die Republik gekarrt.

Kreisveterinäramt Diepholz
Das Kreisveterinäramt Diepholz spielte bei der Aufdeckung des Wiesenhof-Skandals durch PETA eine unrühmliche Rolle. In diesem Zusammenhang hielt die Behörde gegenüber der Staatsanwaltschaft Verden die rechtswidrige Auffassung aufrecht, dass für die schweren Tierquälereien in der Hühner-Elterntierfarm Twistringen die Pächterin verantwortlich gewesen sei. In Wahrheit hat die Pächterin unter hohem persönlichen Einsatz dazu beigetragen, dass PETA-Ermittler die tierquälerischen Praktiken in der Intensivtierhaltung gerichtsfest dokumentieren konnten.
„Eine Vielzahl an Veterinärämtern war zur Stelle, wenn es darum ging, Tieren in Notsituationen zu helfen“, so Peter Höffken, Kampagnenleiter bei PETA. „Bei Behörden, die ihren Pflichten nicht nachkamen, hoffen wir, dass sie die Negativ-Auszeichnung als Ansporn verstehen, um sich künftig aktiv gegen Tierquälerei einzusetzen.“

PETA steht im täglichen Kontakt mit Veterinärbehörden, um Fälle von Tiermissbrauch zu melden und zu verfolgen. Obwohl die Ämter für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig sind, kommt es immer wieder vor, dass Behörden untätig bleiben. In solchen Fällen sieht sich PETA dazu gezwungen, Strafanzeige und/oder Dienstaufsichtsbeschwerde zu erstatten.

Weitere Informationen und komplettes Ranking:
PETA.de/Veterinaeraemter2012
PETA.de/web/tierische.2313.html
PETA.de/web/wenn_sie_zeuge.1399.html

Kontakt:
Bartek Langer, 07156 17828-27, [email protected]

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