Totes Pferd und schwerverletzter Reiter bei Springturnier „Bergisch Classics“ – PETA übt scharfe Kritik an Veranstaltung

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Bergisch Gladbach / Stuttgart, 19. August 2019 – Während des Hauptspringens bei dem Turnier „Bergisch Classics“ auf dem Hebborner Hof in Bergisch Gladbach ereignete sich gestern ein tragischer Vorfall. Bei einem schweren Sprung riss die Hauptschlagader des Pferdes Balougraf ESC – der 13-jährige Hengst überlebte nicht. Der Reiter Martin Sterzenbach verletzte sich bei dem Sturz ebenfalls schwer und wurde in ein Krankenhaus geflogen. PETA übt scharfe Kritik an den Verantwortlichen, da die Tiere bei derartigen Turnieren zu unnatürlichen Höchstleistungen gezwungen werden. In den vergangenen Jahren erlitten Pferde bei Wettkämpfen mit hohen Hindernissen infolge der körperlichen Überforderung immer wieder Aortenabrisse. Die Tierrechtsorganisation appelliert an die Veranstalter, künftig keine Springturniere mehr durchzuführen.
 
„Aortenabrisse sind eine der häufigsten Todesursachen bei Hochleistungsturnieren, daher kann nicht mehr von Unfällen gesprochen werden. Der tragische Vorfall zeigt nur einmal mehr, dass Pferde nicht als Sportgeräte missbraucht und wegen Prestige und Preisgeldern über Hindernisse gejagt werden dürfen – PETA fordert das Ende des sogenannten Pferdesports“, so Jana Hoger, Fachreferentin bei PETA. „Dem verunglückten Reiter wünschen wir eine baldige Genesung.“
 
Hintergrundinformationen
Beim Springsport durchlaufen Pferd und Reiter einen Parcours, in dem die Pferde gezwungen werden, in kürzester Zeit über verschiedene Hindernisse zu springen. Die Hindernisse sind in den höchsten Klassen bis zu 1,60 Meter hoch. Tödliche Stürze und Aortenabrisse sind keine Seltenheit: 2014 erlitt der Wallach Liberal beim Vielseitigkeitsturnier in Luhmühlen an einem Hindernis einen Aortenabriss. Bei Turnieren in Wiesbaden und Rastede starben 2013 die Pferde King Artus und Likoto innerhalb weniger Wochen jeweils infolge von Aortenabrissen.
 
In der Natur springen Pferde nur in ausweglosen Situationen über Hürden – das Springreiten entspricht in keiner Weise den natürlichen Bewegungsabläufen der Tiere. Im Wettkampfsport müssen Pferde oft schon in einem jungen Alter hohe Hindernisse bewältigen. Da der Bewegungsapparat der Tiere zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind gesundheitliche Probleme keine Seltenheit. PETA weist darauf hin, dass Pferde im Springsport systembedingt überlastet werden. Teilweise bringen Reiter die Pferde mit tierquälerischen Methoden wie dem „Barren“ dazu, höher zu springen. Beim sogenannten Blistern werden die Vorderseiten der Pferde (Röhrbeine) mit einer chemischen Substanz eingerieben, die zu Schmerzen führt, sobald das Tier eine Stange berührt.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Faktenpferdesport
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]
 

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