TV-Sendung „Angel-Duell“ verstößt gegen das Tierschutzgesetz – PETA erstattet Strafanzeige gegen Kölner Promi-Anglerin Babs Kijewski

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Köln / Gerlingen, 22. April 2014 – Prominente Angler töten Fische für gute Einschaltquoten: Der Sender DMAX sendet jeweils am Sonntag die neue Serie „Angel-Duell: Zwei Profis am Haken“ (DMAX, 15.15 Uhr) Hauptakteure sind die sogenannten Promi-Angler Babs Kijewski und Auwa Thiemann. Ziel der Sendung ist es, dass die beiden mit ihren Teams so viele Fische wie möglich angeln. Das Team, das die meisten Fische fängt, gewinnt. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. sieht in dem TV-Format einen Verstoß gegen § 17 Nr. 1 des Tierschutzgesetzes, denn die Tötung der Tiere erfolgt ohne einen „vernünftigen“ Grund im Sinne des Gesetzes. Gemäß einem aktuellen Bescheid der Staatsanwaltschaft Münster ist ein Wettfischen selbst dann tatbestandsmäßig, wenn die Fische im Anschluss verzehrt werden. Vor diesem Hintergrund hat PETA nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Köln gegen Babs Kijewski gestellt. Kollege Auwa Thiemann wird sich in Kiel rechtlich verantworten müssen. Zudem forderte die Tierrechtsorganisation DMAX auf, die Sendung mit sofortiger Wirkung abzusetzen.
 
„Könnten Fische ihre Schmerzen durch laute Schreie ausdrücken, würde niemand mehr behaupten, Angeln sei eine Beschäftigung ‚zum Spaß‘ oder ‚zur Erholung‘. Für Fische bedeutet Angeln nichts als Angst, Schmerz und Tod“, so Dr. Tanja Breining, Kampagnenleiterin für Meerestiere bei PETA Deutschland e.V. „Wettangeln in Form einer TV-Show ist nicht nur eine Verharmlosung von Tierquälerei, sondern stellt zudem einen Verstoß gegen geltendes Recht dar.“
 
PETA betont außerdem, dass Fische kein Spielzeug sind. Fische sind Wirbeltiere mit einem Gehirn, einem Zentralnervensystem und Schmerzrezeptoren. Sie leiden wenn man ihnen einen Haken durch den Mund bohrt und sie daran in die Luft zieht, wo sie nicht atmen können. Viele Fische sind noch bei Bewusstsein, wenn sie langsam ersticken oder noch lebend aufgeschnitten und ausgenommen werden.

Fische sind faszinierende Tiere, die Freundschaften schließen und Familien gründen. Laut Studien des Max-Planck-Instituts in Seewiesen sind sie ebenso intelligent wie Primaten und gehören zu den wenigen Tierarten, die Werkzeuge benutzen. Zwei neue Gutachten der Schweizer Eidgenössischen Ethikkommission für Biotechnologie im Außerhumanbereich (EKAH) befassen sich intensiv mit der Kognition und dem Bewusstsein von Fischen. Die Verfasser, Philosoph Markus Wild und Biologe Helmut Segner[1], belegen, dass Fische Schmerzen empfinden, ein Bewusstsein haben, lernfähig sind und kooperieren können. Auch internationale Studien von Sneddon[2] und Braithwaite[3] kamen zu diesem Ergebnis.
 

 

Quellen: [1] Segner, 2013; [2] Sneddon, 2011; [3]Braithwaite, 2010.

 

Weitere Informationen:
PETA.de/themen/Fische

 

Kontakt:
Sylvie Bunz, +49 (0) 30 – 68 32 666 01, [email protected]

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