Umstrittener Circus Voyage in Gera – PETA fordert kommunales Wildtierverbot von Stadtverwaltung

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Gera / Gerlingen, 16. April 2014 – Der mit zahlreichen exotischen Tieren reisende „Circus Voyage“ gastiert ab morgen in Gera. PETA Deutschland e.V. erhebt aufgrund der mangelhaften Haltungsbedingungen der Elefanten, Giraffen sowie des Nashorns schwere Vorwürfe gegen diesen Zirkus. Die Tierrechtsorganisation bittet daher in einem aktuellen Schreiben die Stadtverwaltung und die Stadtratsfraktionen, ein kommunales Wildtierverbot für Zirkusbetriebe nach dem Vorbild von Städten wie Potsdam oder Worms zu initiieren. Bis dahin sollten die zuständigen Behörden Zirkusbetrieben, die nachweislich mit Tierquälerei in Verbindung gebracht werden, keinen Auftritt gewähren. Im Januar 2012 ist die Elefantendame Mausi nach jahrelanger, schmerzhafter Krankheit auf einem zehnstündigen Tiertransport im Alter von nur 30 Jahren qualvoll gestorben. PETA kritisiert zudem die mangelhafte Haltung von Flusspferd Jedi, das als Herdentier beim „Circus Voyage“ allein in einem kleinen Wassertank sein Dasein fristen muss. Auch vor dem Hintergrund weiterer tragischer und ungeklärter Todesfälle zweier junger Giraffen im Jahr 2007 und der Elefantendame Anja 2008 bittet PETA die Bürger in Gera, den Zirkus zu meiden.

„Elefanten, Flusspferd und Giraffen gehören keinesfalls in einen Wanderzirkus“, so Peter Höffken, Wildtierexperte und Kampagnenleiter bei PETA Deutschland e.V. „Doch noch schlimmer ist der rücksichtslose Umgang der Zirkusverantwortlichen mit den Tieren, deren Leben größtenteils auf LKW-Transportern stattfindet.“

Neben PETA spricht sich mittlerweile auch die Bundestierärztekammer für ein Wildtierverbot im reisenden Zirkus aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Drei repräsentativen Umfragen von 2010 und 2011 zufolge finden rund zwei Drittel der Befragten Wildtiere im Zirkus nicht mehr zeitgemäß. 2003 und nochmals Ende November 2011 hat der Bundesrat in zwei Entschließungsanträgen ein grundsätzliches Verbot von Wildtieren im Zirkus gefordert. Die Bundesregierung hat die Entschließungen bis heute nicht umgesetzt – im Gegensatz zu 16 anderen europäischen Ländern, die bereits sämtliche oder bestimmte Wildtierarten im Zirkus verboten haben.

Kontakt:
Sylvie Bunz, +49 (0) 30 – 68 32 666 01, [email protected]

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