Umstrittener Circus Voyage in Güstrow – PETA fordert kommunales Wildtierverbot von Stadtvertretung

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Güstrow / Stuttgart, 6. Oktober 2015 – Der mit zahlreichen exotischen Tieren reisende Circus Voyage gastiert ab Donnerstag in Güstrow. PETA Deutschland e.V. erhebt aufgrund der mangelhaften Haltungsbedingungen der Elefanten, Giraffen sowie des Nashorns schwere Vorwürfe gegen den Zirkus. Die Tierrechtsorganisation macht geltend, dass die Haltung dieser exotischen Tierarten in einem mobilen Zirkusbetrieb systembedingt mit erheblichen Einschränkungen für die Tiere verbunden ist. Auffällig ist beispielsweise, mit wie vielen Narben eine der Giraffen regelrecht übersät ist. PETA kritisiert zudem die mangelhafte Haltung von Flusspferd Jedi, das als Herdentier beim Circus Voyage allein in einem kleinen Wassertank sein Dasein fristen muss. Die Tierrechtsorganisation bittet in einem aktuellen Schreiben die Fraktionen der Güstrower Stadtvertretung, ein parteiübergreifendes kommunales Wildtierverbot für Zirkusbetriebe zu initiieren. Vorbild dafür sind Städte wie Köln, Potsdam oder Erlangen.
 
„Elefanten, Giraffen oder ein Flusspferd gehören keinesfalls in einen Wanderzirkus“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Doch noch schlimmer ist der rücksichtslose Umgang der Zirkusverantwortlichen mit den Tieren, deren Leben größtenteils auf LKW-Transportern stattfindet.“
 
Rund drei Dutzend Städte haben der Tierquälerei im Zirkus bereits eine Absage erteilt und Vermietungen von kommunalen Flächen an Zirkusbetriebe mit Wildtieren ausgeschlossen. Ein erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgerichts München vom August 2014 bestätigte die Rechtmäßigkeit einer solchen Maßnahme (Az. M 7 K 13.2449).
 
Auch vor dem Hintergrund mehrerer Todesfälle junger Giraffen im Jahr 2007, der Elefantendame Anja 2008 sowie der Elefantendame Mausi 2012 bittet PETA die Bürger in Rostock, den Zirkus zu meiden.
 
Neben PETA spricht sich mittlerweile auch die Bundestierärztekammer für ein Wildtierverbot im reisenden Zirkus aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer aktuellen repräsentativen FORSA-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 % der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können. 2011 befanden zwei Drittel der Befragten einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung, dass Wildtiere im Zirkus nicht mehr zeitgemäß sind. 2003 und nochmals Ende November 2011 hat der Bundesrat in zwei Entschließungsanträgen ein grundsätzliches Verbot von Wildtieren im Zirkus gefordert. Die Bundesregierung hat die Entschließungen bis heute nicht umgesetzt – im Gegensatz zu 18 anderen europäischen Ländern wie beispielsweise Belgien, Österreich und Griechenland, die bereits sämtliche oder bestimmte Tierarten im Zirkus verboten haben.

Vernarbtes Bein: Giraffenleid bei Circus Voyage / © PETA
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.

Weitere Informationen:

PETA.de/Zirkus

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]

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