Unwissenschaftliche Lehre: PETA Deutschland kritisiert die RWTH Aachen für die Verwendung von Tieren

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Aachen / Stuttgart, 19. Januar 2016 – Jedes Jahr werden an deutschen Universitäten Millionen sensibler Lebewesen für unwissenschaftliche Tierversuche missbraucht und getötet. In ihren Bemühungen, die tierversuchsfreie Lehre weiter voranzutreiben, bat PETA Deutschland e.V. in einem Schreiben 126 Fakultäten lebenswissenschaftlicher Studiengänge um Informationen über ihre angewandten Lehrmethoden. Die RWTH Aachen gab an, für den Fachbereich Medizin getötete Tiere von einem Pharmaunternehmen zu beziehen – und nimmt damit nicht nur stillschweigend Tierversuche in Kauf, sondern unterstützt direkt die irreführenden Experimente der Pharmaindustrie. Die Tierrechtsorganisation appelliert an die RWTH Aachen, sich gegenüber Alternativmethoden zu öffnen und Studierenden eine Lehre ohne die Verwendung von Tieren anzubieten.
 
„Anders als zahlreiche weitere Hochschulen in ganz Deutschland hält die RWTH Aachen weiter daran fest, im Rahmen der Lehre Tiere einzusetzen und nimmt damit das daraus resultierende Tierleid billigend in Kauf“, so Stephanie Kowalski, Tierärztin und Fachreferentin gegen Tierversuche bei PETA Deutschland e.V. „Wir fordern die Verantwortlichen auf, den Tierschutz ernst zu nehmen und die Verwendung von Tieren in Forschung und Lehre zu stoppen.“
 
PETA fordert mehr Transparenz hinsichtlich der an Universitäten angewandten Methoden, damit sich Studierende und Studieninteressierte für ein Studium ohne Tierleid entscheiden können. Außerdem appelliert die Tierrechtsorganisation an die Universitäten, Tierversuche aus dem Lehrplan zu streichen und stattdessen eine fortschrittliche und zukunftsweisende Lehre zu praktizieren. PETA Deutschland möchte die Universitäten auf dem Weg zu einer tierleidfreien Lehre begleiten und hat unter anderem auch der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen Unterstützung angeboten, die sie bislang jedoch nicht angenommen hat.
 
Der Einsatz von Tieren in der Lehre ist unwissenschaftlich: Da sich ihre Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragen lassen, haben Experimente mit und an Tieren im Studium keinen Mehrwert – im Gegenteil, sie vermitteln sogar falsche Lerninhalte. Auch für Studiengänge wie Biologie oder Veterinärmedizin gibt es Modelle und Simulatoren, an denen Studierende ihre Fertigkeiten verbessern und Vorgänge beliebig oft wiederholen können. Studierende, die ohne Tierversuche unterrichtet wurden, schneiden im Vergleich genauso gut oder sogar besser ab als Kommilitoninnen und Kommilitonen, die im Rahmen des Studiums an Tieren experimentiert hatten. Angesichts der zahlreichen heute verfügbaren Möglichkeiten zur Etablierung einer fortschrittlichen und tierversuchsfreien Lehre muss in Zeiten von Computersimulationen, 3-D-Modellen und anderen Alternativmethoden kein Tier für Ausbildungszwecke leiden und sterben.
 
Insbesondere für medizinische Studiengänge empfiehlt PETA den sogenannten TraumaMan. Als eine naturgetreue Abbildung der Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers, die unter anderem mit lebensechten Haut-und Gewebeschichten, Rippen und inneren Organen ausgestattet ist, rettet das moderne Ausbildungsgerät das Leben von Mensch und Tier. 2015 stellte PETA Deutschland Griechenland 22 und Zypern zwei der Simulatoren für die medizinische Ausbildung zur Verfügung.
 
PETA setzt sich dafür ein, dass Tierversuche verboten und durch humane moderne Forschungsmethoden ersetzt werden.

Weitere Informationen:
Studieren-ohne-Tierversuche.de
PETA.de/Tierversuche_in_der_Lehre
PETA.de/TraumaMan
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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