Uttenreuth: Hund stirbt offenbar durch Giftköder – PETA setzt jetzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Uttenreuth / Stuttgart, 20. Mai 2019 – Mutmaßlicher Tierquäler gesucht: Am frühen Samstagmorgen, 11. Mai, aß ein junger Husky auf einem Spaziergang im Schwabachgrund zwischen den Ortschaften Uttenreuth und Buckenhof offenbar einen Giftköder. Das fünf Monate alte Tier war plötzlich schlapp und apathisch und verweigerte sein Frühstück. Der Hundehalter brachte den Vierbeiner sofort in eine Tierklinik. Hier starb der Welpe jedoch wenig später. Aufgrund des Krankheitsverlaufs geht die behandelnde Tierärztin davon aus, dass der Hund vergiftet wurde. Möglicherweise handelte es sich um das Kontaktgift Strychnin. Hinweise auf einen möglichen Täter nimmt die Polizeiinspektion Erlangen-Land unter der Telefonnummer 09131-760514 entgegen.
 
PETA setzt Belohnung aus
Um die Suche nach dem mutmaßlichen Tierquäler zu unterstützen, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die zu seiner Verurteilung führen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei der Tierschutzorganisation melden – auch anonym.
 
„Da nun ein Hund offenbar durch einen Giftköder getötet wurde, erhöhen wir unsere in Uttenreuth ausgesetzte Belohnung für Hinweise auf den mutmaßlichen Täter auf 1000 Euro“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Sollte ein Unbekannter gezielt Köder auslegen, um Tieren zu schaden, so muss er gefunden und gestoppt werden, bevor noch weitere Vierbeiner sterben. Derartige Täter zu überführen ist oft schwierig, da sie agieren, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Deshalb kann es in solchen Fällen auf den noch so unwichtig erscheinenden Hinweis ankommen. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Arbeit der Polizei unterstützen sowie Tierhalter für das Thema sensibilisieren und warnen. Der Täter muss sich darüber im Klaren sein, dass mit gefährlichen Stoffen präparierte Köder nicht nur für Hunde, Katzen und freilebende Tiere, sondern auch für Kinder lebensbedrohlich sein können. Weitere Vorfälle sollten unbedingt bei der Polizei angezeigt werden.“
 
Bereits im April lobte PETA 500 Euro für Hinweise auf einen Tierquäler aus, der seit Juli 2018 mehrfach Rattenköder auf Privatgrundstücken im Ahornweg, Markomanniaweg und in der Hauptstraße in Uttenreuth-Weiher ablegte. Im März hatten sich die Vorfälle gehäuft.
 
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
 
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter dient.
 
Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen
Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, blassen oder porzellanfarbenen Veränderungen an den Schleimhäuten, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Hunde sollten beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.
 
Die Tierschutzorganisation setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.
 
[1] Gespräch mit PETA Deutschland e.V., 2010
 

PETAs „Giftköder-Flyer“ steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Außerdem hat PETA gemeinsam mit dem Tiernahrungshersteller Josera einen umfangreichen Giftköder-Ratgeber erstellt, der hier kostenlos als E-Book heruntergeladen werden kann.
 
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Symbolbild: Präparierte Köder sind eine große Gefahr. / © PETA Deutschland e.V.
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Giftkoeder
PETA.de/Themen/Tierquälerei
PETA.de/Themen/Hunde
PETA.de/Whistleblower
 
Das Video zur ersten Hilfe beim Hund:
PETA.de/Erste-Hilfe-für-den-Hund
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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