Versteckter Echtpelz in Stuttgart entdeckt: PETA warnt Verbraucher beim Weihnachtsshopping vor undeklarierten Pelzprodukten aus China

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Stuttgart, 18. Dezember 2015 – Fehlende Pelzdeklaration: Bei einer Stichprobe in der Stuttgarter Innenstadt hat PETA Deutschland e.V. in vier Geschäften insgesamt drei Parkas und ein Paar Handschuhe mit Pelzbesatz gefunden, an denen die Kennzeichnung mit dem verpflichtenden Hinweis „Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“ fehlte. Laboranalysen bestätigten, dass es sich bei allen überprüften Fellbesätzen um Echtpelz vom Marderhund bzw. Kaninchen handelt. Die Tierrechtsorganisation hat nun die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg informiert und um weitere rechtliche Prüfung gebeten. PETA fordert seit langem eine verbesserte Kennzeichnung von Pelzen, um Verbrauchern die Art, Herkunft und Haltungsbedingungen der für das Fell getöteten Tiere aufzuzeigen. Außerdem plädiert die Organisation für verstärkte Kontrollen der ordnungsgemäßen Textildeklaration durch die Behörden.
 
„Aus China gelangen immer wieder mangelhaft gekennzeichnete oder als Kunstpelz deklarierte Echtpelze in den Handel – teils auch Mützen oder Jacken mit Katzen- und Hundefell“, warnt Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Im Zweifelsfall raten wir Kunden, die Finger von verdächtigen Pelzbesätzen oder Fellbommeln zu lassen. Denn eine hundertprozentige Unterscheidung zwischen Kunst- und Echtpelz liefern nur teure Laboruntersuchungen.“
 
PETA führte die Stichprobe im November dieses Jahres durch. Der Preis der Jacken mit Echtfellkragen lag zwischen sehr günstigen 40 und maximal 120 Euro, während die Pelzhandschuhe für nur 6 Euro verkauft wurden.
 
Einige große Modeketten wie H&M, ESPRIT, s.Oliver und Hallhuber setzen aus Tierschutzgründen bereits ausschließlich auf Kunstpelz. Andere Unternehmen kennzeichnen ihre Produkte jedoch allzu oft nicht eindeutig. Hinzu kommt, dass die europäische Textilkennzeichnungsverordnung dem Handel bei Echtpelz nur die unpräzise Beschriftung „Enthält nichttextile Bestandteile tierischen Ursprungs“ vorschreibt.
 
Mithilfe dieser Tests können Kunden einfach Kunstpelz von Echthaar unterscheiden:
 
Strukturprobe: Wird leicht über den Pelz gepustet, legt sich das dichte Deckhaar bei echtem Fell zur Seite. Meist ist dann leicht gekräuselte und feine Unterwolle erkennbar. Kunsthaar ist starrer und unbeweglicher, häufig gleichlang geschnitten und durch statische Aufladung etwas klebrig im Griff.
 
Ledercheck: Echtpelz wird mitsamt der Tierhaut gewonnen und verarbeitet. Kommt beim Auseinanderziehen der Haare Leder am Ansatz zum Vorschein, handelt es sich um echtes Tierfell. Bei Kunstpelz hingegen ist eine gewebte Textilschicht zu sehen.
 
Feuertest: Aus bereits erworbener Ware können einzelne Haare herausgerissen und angezündet werden. Echtes Tierhaar verbrennt genau wie menschliches mit Horngeruch, während Kunsthaar wie Plastik zu Klümpchen schmilzt und auch so riecht.
 
Alleine in China werden jedes Jahr schätzungsweise 70 Millionen Nerze, Füchse und Marderhunde sowie rund zwei Millionen Hunde und Katzen für die Pelzproduktion getötet. Die Tiere werden vergast, mit Eisenstangen erschlagen, per Genickbruch oder mit analem Stromschlag gepeinigt. Menschen, die Tierleid verhindern möchten, greifen auch in Modefragen zu pflanzlichen Materialien.
 
PETA-Video mit Tipps zur Unterscheidung von Echt- und Kunstpelz:
Hier klicken
 

Einer der drei Parkas mit undeklariertem Echtpelz / © PETA
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pelz

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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