Veterinäramt schließt Nerzfarm in Gütersloh

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Gütersloh / Gerlingen, 10. Juli 2012 – Nachdem das Veterinäramt Gütersloh verlauten ließ, die Schließung der Nerzfarm im Gütersloher Ortsteil Spexard Ende 2013 zu vollziehen, begrüßt PETA Deutschland e.V. die überfällige Entscheidung. Zugleich bemängelt die Tierrechtsorganisation den behördlichen Durchsetzungswillen in der Causa Tierschutz.

„Der Vergleich zwischen dem Kreis Gütersloh und dem Züchter stellt einen mühsamen und zweifelhaften Erfolg für den Tierschutz dar“, so Frank Schmidt, PETA-Kampagnenleiter für den Bereich Pelz. „Tierschutz darf nicht bedeuten, dass illegale Haltungsbedingungen auf Nerzfarmen zwei Jahre lang ungeahndet bleiben, bewusstes Fehlverhalten von Tierausbeutern muss von der Justiz und den Behörden verurteilt werden. Es ist zu hoffen, dass nicht noch etwaige Gerichts- oder Rechtsvertretungskosten von der öffentlichen Hand übernommen worden sind.“

Bereits das Verwaltungsgericht Düsseldorf urteilte Anfang des Jahres, dass die „Haltungsbedingungen grundlegend zu ändern und ohne Verzögerung umzusetzen“ (VG Düsseldorf 23 L 1939/11) sind, und bestätigte so die Verfügung gegen die Nerzfarm in Nettetal/NRW, welche darauf schließen musste. Ähnlich deutlich urteilte jüngst auch das Verwaltungsgericht Münster.

PETA macht darauf aufmerksam, dass sich der Bundesrat jüngst für ein grundsätzliches Verbot der Pelztierhaltung aussprach. Dabei argumentierte der Agrarausschuss des Bundesrats: „Es besteht kein vernünftiger Grund, Pelztiere zur Pelzgewinnung zu halten und zu töten.“

Nach knapp 15 Jahren Beratungszeit hat die Bundesregierung 2006 erstmals Haltungsvorgaben für sogenannte Pelztiere beschlossen. Nach fünf Jahren Übergangsfrist ist am 11. Dezember 2011 die dritte Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung in Kraft getreten. Nerzkäfige dürfen seitdem nicht mehr übereinander gestapelt und jedem Nerz muss eine Grundfläche von mindestens einem Quadratmeter zur Verfügung gestellt werden.

PETA weist darauf hin, dass die Mehrzahl der Nerzfarmen in Deutschland wegen der neuen Tierschutz-Verordnung bereits geschlossen wurden. Die Organisation hat gegen die Züchter, die weiterhin illegal Nerzfarmen betreiben, Strafanzeige gestellt.

In einer interaktiven Deutschlandkarte hat PETA Informationen zu den illegalen Nerzfarmen zusammengetragen.

 


Tierquälerei: Eingepferchte Nerze / © PETA

 

Bild in druckfähiger Auflösung:
www.fotos.peta.de/details.php?image_id=466

Weitere Informationen:
www.peta.de/illegalepelzfarmen
www.pelzfarm.info

Kontakt:
Bartek Langer, 07156 17828-27, [email protected]

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