Video: Die Schweinehölle von Günthersdorf – PETA zeigt Stallbetreiber sowie Veterinäramt Oder-Spree an und fordert sofortige Schließung der Anlage

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Friedland / Stuttgart, 7. September 2017 – In einem Schweinezucht- und Mastbetrieb in Günthersdorf, Niederlausitz, leiden Schweine seit Monaten unter katastrophalen Haltungsbedingungen. Das beweisen Videoaufnahmen von Ende Juni, die PETA zugespielt wurden und die die Tierrechtsorganisation nun veröffentlicht hat. Zu sehen sind etliche schwer verletzte, sterbende und tote Ferkel, zentimeterhoch mit Kot verschmutzte Buchten, abgeschnittene Ringelschwänze in den Güllebecken und Tiere mit riesigen Umfangsvermehrungen. Die Zustände sind derart schlimm, dass PETA die sofortige Schließung des Betriebs und ein Tierhalteverbot für die Verantwortlichen des Betriebs fordert. Die Bilder stellen keine Momentaufnahme in dem Schweinestall dar, die Tierquälerei hat vielmehr System: Im Januar und Februar hatte PETA schon einmal Videos und Fotos aus demselben Betrieb erhalten, die ähnlich Erschreckendes wie nun aktuell zeigten. Die Tierrechtsorganisation erstattete damals umgehend Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder wegen Verstoßes gegen § 17 Nr. 2 b) des Tierschutzgesetzes sowie zahlreicher gravierender Verletzungen der Vorschriften der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Zeitgleich setzte PETA das zuständige Veterinäramt des Landkreises Oder-Spree über die Missstände in Kenntnis. Nun wird deutlich: Die Schweine wurden von der Behörde weiterhin ihrem Schicksal überlassen. Gegen die bislang offenbar untätigen Veterinäre hat PETA deshalb vor wenigen Tagen ebenfalls Strafanzeige erstattet. Das neue Videomaterial wurde der Staatsanwaltschaft übersandt.
 
„Der Horror von Günthersdorf offenbart einmal mehr die lebensfeindlichen Bedingungen, unter denen Schweine in der Landwirtschaft ihr Dasein fristen müssen. Das zuständige Veterinäramt sollte sich wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten müssen“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei PETA. “Die schweren Verstöße sind keinesfalls Einzelfälle, sondern systembedingt. Von den Behörden wird das Leid und die Qualen der Tiere offenbar geduldet.“
 
Die Bilder zeigen auch etliche unterschiedlich alte Tiere, die im so genannten Hundesitz verweilen, der unter anderem ein Anzeichen für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch schlechtes Stallklima, zum Beispiel hohe Ammoniakwerte, sein kann. Ein Schwein weist eine eitrige Augenentzündung auf, andere Tiere sind mit Kratzern übersät. Zudem wurden Schweine mit blutenden und teils abgebissenen Ohren und Schwänzen vorgefunden, ein Anhaltspunkt dafür, dass die Haltungsbedingungen wohl zu Kannibalismus unter den Tieren geführt hat. Ein totes Tier wird auf dem Video von seinen Artgenossen angeknabbert. Tote Tiere wurden auch einfach draußen vor dem Stall liegen gelassen, ein klarer Verstoß gegen Hygienevorschriften. Die Sauen, die zur Zucht benutzt werden, sind in extrem engen Kastenständen (gemessen wurden etwa 58 cm) so dicht nebeneinander fixiert, dass sie nicht einmal Platz haben, um ihre Beine auszustrecken – obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
 
PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.

Weitere Informationen:
PETA.de/Schweinezucht-Guenthersdorf
PETA.de/Schweineleben-in-Deutschland
Veganstart.de

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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