Blutige, geschlagene Schafe: Sieht so Patagonias „Wool Standard“ aus?

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Alameda, Kalifornien, 13. Juli 2017 – PETA USA liegen verstörende Video– und Fotoaufnahmen aus einem Schurbetrieb in Utah vor, der von Red Pine Land & Livestock, LLC genutzt wird. Dieses Unternehmen wiederum ist auf der Website des Outdoor-Bekleidungsunternehmens Patagonia als Zulieferer und „exzellenter Partner“ in der Aufrechterhaltung „rigoroser Kriterien“ aufgeführt. Der grobe Umgang mit den Schafen in dem Betrieb verstößt offensichtlich gegen diverse Vorgaben des sogenannten „Responsible Wool Standard“ – den Patagonia anwendet – sowie gegen die internen Kriterien für Zulieferer des Unternehmens selbst, den Patagonia Wool Standard. 
 
In einem Brief an Patagonia erläutert PETA USA die im April aufgenommenen Bilder. Sie zeigen hochschwangere Schafe, die an ihrer Wolle in einen Hänger gezerrt und auf den harten Boden geworfen werden. Die Schur erfolgt so schnell, dass die meisten Tiere blutige Wunden davontragen, die teils über zwölf Zentimeter lang sind und sich um den Anus oder am Euer, den Ohren, am Hals oder am Rumpf der Schafe befinden. Außerdem zeigen Aufnahmen Schafe, die Rampen hinunter stolpern und mit der Peitsche auf Kopf, Rücken und Hinterleib geschlagen werden. Experten geben an, frisch geschorene Schafe würden zu Unterkühlung neigen. Dennoch wurden hier Tiere nach der Schur in die Wüste gefahren, wo sie nachts gebären sollten. Die Temperaturen sinken dort auf null Grad. Die Leiche eines Lamms verweste in einem Schuppen und auf dem Gelände fand man mehrere Schafskelette und Schrotpatronen.
 
„Trotz aller Lippenbekenntnisse von Patagonia in Sachen Tierschutz hat das Unternehmen offenbar einen Wolllieferanten zum Partner, der zuließ, dass Schafen mit einer Peitsche auf den Kopf geschlagen wurde und Tiere bei der Schur blutige Wunden erlitten“, so Tracy Reiman, Executive Vice President bei PETA USA. „Wieder einmal wird damit deutlich: Keine Vorgaben können Schafe in der Wollproduktion vor Leid bewahren. Deshalb hat PETA USA Patagonia dazu aufgerufen, die Verbindungen zu allen Wolllieferanten zu kappen und ausschließlich auf tierfreundliche Materialien zu setzen.“
 
Bevor Patagonia bei Red Pine Wolle einkaufte, bezog das Unternehmen Wolle von dem Netzwerk Ovis 21. Dann veröffentlichte PETA 2015 einen Enthüllungsbericht, der zeigte, dass Schafe auf einer Farm des Netzwerks bei lebendigem Leib gehäutet wurden. Patagonia stellte die Geschäftsbeziehung daraufhin ein. Nun hat PETA sieben Enthüllungen aus 40 Betrieben auf drei Kontinenten veröffentlicht. Sie zeigen, dass Schafe in der Wollindustrie geschlagen, getreten und verstümmelt werden. Oft werden Scherer pro Stück bezahlt, nicht pro Stunde. Das fördert den Drang nach einer schnellen und deshalb gewaltsamen Arbeit, die am Körper der Schafe klaffende Wunden hinterlassen kann. Die Wunden werden dann zugenäht, ohne dass die Schafe irgendwelche Schmerzmittel erhalten. PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Patagonia-Wollproduzent-entlarvt
PETA.org

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]

 

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