Villingen-Schwenningen: Taube durch Luftgewehr verletzt – PETA setzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Villingen-Schwenningen / Stuttgart, 4. Dezember 2019 – Suche nach Tierquäler: Dem Verein Unsere Rottweiler Stadttauben e.V. zufolge wurde am Freitagabend, 22. November, eine verletzte Taube am Villinger Riettor gefunden. Bei einer tierärztlichen Untersuchung stellte sich heraus, dass das Tier vermutlich etwa zwei Wochen zuvor angeschossen worden war. Das Projektil steckte noch im zertrümmerten Flügel des abgemagerten Vogels. Das Geschoss wurde entfernt, die Wunde behandelt und die Fraktur ruhiggestellt. Der Taubenschutzverein erstattete Anzeige bei der Polizei in Villingen.
 
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die den Tierquäler überführen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierschutzorganisation melden – auch anonym.
 
„Der Unbekannte, der auf die Taube geschossen hat, muss gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Auch Tauben müssen vor derartigen Übergriffen geschützt werden. Es kann nicht sein, dass jemand wehrlose Vögel quält. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Suche nach dem Täter unterstützen und Menschen für das Thema Tierquälerei sensibilisieren. Wer Tiere zum Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück. Weitere Funde verletzter Tauben sollten unbedingt bei der Polizei angezeigt werden.“
 
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
 
Stadttauben sind häufig die Nachfahren von Zuchttauben oder sogenannten Brieftauben. Ihre artgerechte Nahrung besteht nicht aus Essensresten, sondern sie sind Körnerfresser. Etwa 40 Gramm Futter am Tag benötigt eine ausgewachsene Taube zum Überleben. Da die Vögel in unseren Innenstädten nicht einmal einen Bruchteil der benötigten Menge finden, essen sie hungrig alles, was als Abfall auf den Straßen landet. Viele Stunden sind die Tiere täglich zu Fuß unterwegs, um etwas Nahrung zu finden. Dabei verfangen sie sich mit den Füßen in Schnüren, Fäden oder Plastikteilen und verschnüren sich dort, bis die Zehen abgestorben sind. Auch werden Tauben häufig Opfer von Giftköder-Anschlägen oder verletzen sich an Taubenabschreckungsvorrichtungen wie Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähten, Netzen oder Spanndrähten. Zusätzlich verätzt im Winter das ausgebrachte Streusalz schon bei kleinsten Entzündungen die empfindlichen Füße wie Salzsäure. Meist kämpfen sich die Tiere durch ein viel zu kurzes Leben, das von Angst, Hunger und Schmerzen geprägt ist. Tauben überleben in unseren Städten unter diesen erbärmlichen Lebensbedingungen selten länger als zwei Jahre, obwohl sie eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren hätten.
 
Die Vögel sind fürsorgliche Eltern und ihren Partnern gegenüber sehr treu – der Verlust des Gefährten oder ihrer Jungen bedeutet für die sensiblen Tiere großes Leid. Diese Treue und Sehnsucht nach ihrem Heimatschlag wird im „Brieftaubensport“ skrupellos ausgenutzt. Bei Wettbewerben müssen die Tiere häufig Strecken von mehreren hundert Kilometern zu ihrem Heimatschlag zurücklegen. Viele der Vögel sterben auf den anstrengenden Flügen an Dehydration, Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen. Die Tierschutzorganisation PETA weist auf die Tierschutzwidrigkeit des Brieftaubensports hin und fordert ein Verbot der Taubenwettflüge in Deutschland.
 

Auf dem Röntgenbild ist das Diabologeschoss gut zu erkennen. / © Arzu Paj
 
Das Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Brieftaubensport
PETA.de/Whistleblower
PETA50plus.de/Stadttauben-brauchen-unsere-Hilfe
 
Pressekontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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