Wahrheit zu unbequem: Werbeflächenanbieter in Dortmund lehnen PETA-Plakate gegen „Jagd & Hund“-Messe ab

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Dortmund / Stuttgart, 29. Januar 2015 – Kein Raum für Meinungsfreiheit? Vor dem Beginn der größten europäischen Jagdmesse „Jagd & Hund“ am 3. Februar 2015 in Dortmund sollten große Plakate der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. die Stadt nahe dem Messegelände zieren. Eine entsprechende Buchungsanfrage für mehrere Großplakatflächen wurde zunächst zugesagt, in letzter Minute von den Anbietern der Werbeaußenflächen aber überraschend abgelehnt. Die PETA-Plakate zeigen ein Reh und den provokanten Text: „Jäger sind Tiermörder“ sowie „Mordsmesse Jagd & Hund“. Die Tierrechtsorganisation möchte darauf aufmerksam machen, wie tierverachtend und unnötig die Jagd ist. Hobbyjäger töten Tiere vornehmlich im Rahmen einer „Freizeitbeschäftigung“ und fügen den empfindsamen Lebewesen dabei häufig erhebliche Schmerzen zu. PETA bedauert die Entscheidung der Werbeaußenflächenanbieter und rät von einem Besuch der Jagdmesse ab.

„Unter dem Deckmantel der ‚Naturverbundenheit‘ verwandeln Hobbyjäger den Wald in einen Kriegsschauplatz“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Dabei geht es den Jägern nicht um Tier- und Naturschutz, sondern um die Lust am Töten und das damit verbundene Machtgefühl sowie um das Sammeln von Trophäen.“

Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als fünf Millionen Wildtiere sowie mehrere hunderttausend Katzen und Hunde von Jägern getötet, obgleich die Jagd Studien und renommierten Wildbiologen zufolge unnötig und nicht dazu geeignet ist, Wildpopulationen dauerhaft zu regulieren. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass in bejagten Wildschweinpopulationen die Geschlechtsreife der weiblichen Tiere früher eintritt, was die Geburtenrate ansteigen lässt. [1] Demnach hat ein hoher Jagddruck zur Folge, dass sich in dem betreffenden Gebiet die Population der Wildschweine erhöht. Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd. Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten stattfindet. Vor diesem Hintergrund setzt sich PETA für ein Verbot der Hobbyjagd in Deutschland ein.

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass den rund 350.000 Hobbyjägern in Deutschland nur etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüberstehen.

[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.

Weitere Informationen:
PETA.de/Jagd
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]

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