Walderlebniszentrum Grünwald: Wildschwein vor Grundschulklasse erschossen – Statement von PETA

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Grünwald / Stuttgart, 2. Dezember 2016 – Im Walderlebniszentrum Grünwald musste eine Grundschulklasse bei einem Schulausflug jüngst mit ansehen, wie ein Wildschwein getötet wurde. Einem Medienbericht zufolge konnten die Kinder durch das Fenster sehen, wie ein Wildschwein nach einem lauten Knall blutend und in Todesangst aus dem Wald raste. Ein zweiter Schuss tötete das Wildschwein dann vor den Augen der Kinder, die schockiert und traumatisiert nach Hause zurückkehrten. Hierzu kommentiert Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA:
„Es ist unverantwortlich, dass Jäger in öffentlichen Wäldern, wo sich Spaziergänger, Kinder und Jogger aufhalten, ganz legal ihrem blutigen Hobby nachgehen dürfen. Besonders fahrlässig ist die Jagd im Bereich eines Walderlebniszentrums, schließlich herrscht dort ein reger Besucherverkehr. Was die Kinder dort mit ansehen mussten, ist die Realität bei der Jagd. Insbesondere bei den derzeit häufig stattfindenden Drückjagden sterben bis zu 70 Prozent der Tiere nicht sofort, sondern werden angeschossen und flüchten mit schwersten Verletzungen. Zudem gefährden Jäger immer wieder Passanten durch Fehlschüsse oder Querschläger und stören die öffentliche Sicherheit durch fahrlässiges Handeln. Wir hoffen, dass sich die Kinder wieder von diesem traumatischen Erlebnis erholen können, und würden ihnen gerne ein PETAKids-Überraschungspaket zusenden. Wir freuen uns, wenn die Eltern oder die Schule uns diesbezüglich unter [email protected] kontaktieren.“

PETA setzt sich für die Abschaffung der Jagd ein. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Jagd nicht dazu geeignet ist, Wildpopulationen dauerhaft zu regulieren. Wissenschaftler wiesen nach, dass die Geschlechtsreife der weiblichen Tiere in bejagten Wildschweinpopulationen früher eintritt, was die Geburtenrate ansteigen lässt [1]. Demnach hat ein hoher Jagddruck zur Folge, dass sich die Wildschweinpopulation in dem betreffenden Gebiet erhöht. Auch der namhafte Biologe Prof. Dr. Josef Reichholf sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd: Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet. Dennoch töten Jäger allein in Deutschland jährlich zwischen vier und fünf Millionen Wildtiere sowie schätzungsweise mehrere Hunderttausend Katzen und Hunde.

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass den rund 350.000 Hobbyjägern in Deutschland nur etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüberstehen.
 
PETAKids.de bietet Eltern und Kindern altersgerecht aufbereitete Informationen über ein tierfreundliches Leben und erklärt, wie Tiere in der landwirtschaftlichen Tierhaltung sowie für Bekleidung, zu Unterhaltungszwecken und in der Forschung eingesetzt werden.

[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.
 
Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.
 

Vanessa Reithinger / © PETA
 
Das druckfähige Motiv senden wir auf Anfrage gerne zu.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Jagdunfaelle
PETA.de/Jagd-Hintergrundwissen
PETAKids.de
 
Kontakt:
Valeria Goller, +49 (0)711 860591-521, [email protected]
 

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