Weildorf (Teisendorf): Landwirt misshandelt kranke Kuh mit Traktorfrontlader – PETA erstattet Strafanzeige

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Weildorf (Teisendorf) / Traunstein / Stuttgart, 22. Mai 2019 – Grausame Tiermisshandlung: PETA wurden Videoaufnahmen zugespielt, die eine Kuh zeigen, die offensichtlich zu krank und zu schwach ist, um sich selbst aufzurichten. Ein Landwirt versucht, das auf der Wiese vor dem Stall liegende Tier mit dem Frontlader eines Traktors aufzurichten, wobei es grob herumgeschoben wird. PETA hat vergangenen Freitag bei der Staatsanwaltschaft Traunstein Strafanzeige sowie eine Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt. Die Tierschutzorganisation fordert, dass der Landwirt angemessen bestraft und ihm ein Tierhaltungsverbot auferlegt wird.
 
„Wer versucht, ein Tier mit einem Frontlader zum Aufstehen zu bewegen, handelt vorsätzlich sowie mit roher Gewalt und sollte keine Tiere mehr halten dürfen“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Solange Menschen weiterhin tierische Produkte kaufen, werden fühlende Lebewesen zu Produktionseinheiten degradiert. Nur eine vegane Lebensweise kann dies verhindern.“
 
Rechtliche Bewertung
Durch die von dem Augenzeugen beobachtete und teilweise auf dem Videomaterial dokumentierte Behandlung fügte der Landwirt der Kuh erhebliche, länger anhaltende und wiederholte Leiden im Sinne von Paragraf 17 Nr. 2 lit. b) des Tierschutzgesetzes zu. Auch eine Strafbarkeit nach Paragraf 17 Nr. 2 a des Gesetzes ist gegeben, da der Landwirt dem Tier aus Rohheit erhebliche Schmerzen und Leiden zufügte. In dem geschilderten Verhalten liegt zugleich die Erfüllung der Ordnungswidrigkeitstatbestände des Paragrafen 18 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 4 in Verbindung mit Paragraf 3 S. 1 Nr. 1 des Tierschutzgesetzes.
 
Hintergrundinformationen
Immer wieder kommt es vor, dass Kühe, die verletzt oder krank sind, von der Herde getrennt werden und alleine vor den Stallungen ausharren müssen, oft auch über Nacht. Futter und Wasser sind ebenfalls nicht immer vorhanden. Um Kosten zu sparen, wird zudem nicht immer ein Tierarzt hinzugezogen. Transportieren darf man Kühe im Normalfall nicht, wenn sie nicht in der Lage sind, von selbst auf einen Anhänger zu laufen. Somit ist ein Transport zum Schlachthof nicht möglich und der Landwirt verliert Geld.
 
Ihr in der Regel kurzes Leben verbringen die meisten Rinder in Ställen, ohne jemals auf eine grüne Wiese zu dürfen. Dabei sind sie soziale und intelligente Lebewesen, die Freundschaften und eine enge Bindung zu ihrer Familie eingehen. Die Forschung belegt, dass Kühe ganz eindeutig den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung kennen — ein absolut zuverlässiges Zeichen für das Vorhandensein fortgeschrittener kognitiver Fähigkeiten. Wie Menschen und andere Tiere lernen auch Kühe schnell, Dingen fernzubleiben, die ihnen wehtun, etwa Elektrozäunen und bösartigen Menschen.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Das Videomaterial, das PETA zugespielt wurde, steht hier zum Download bereit. 
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Kuehe
PETA.de/Milch-Hintergrund
Veganstart.de/
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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