Wilsdruff: Pferd scheut und verletzt Mann tödlich am Kopf – PETA fordert Pferdekutschenverbot im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

PETA Logo

Wilsdruff / Stuttgart, 4. Dezember 2018 – Tödlicher Unfall: Gestern wurde ein Mann im Wilsdruffer Ortsteil Oberhermsdorf bei einem Zwischenfall mit einer Pferdekutsche tödlich verletzt. Der 75-Jährige führte das Pferd neben einer Kutsche auf einer Hauptstraße. In Höhe der Schule scheute das Pferd und traf den Mann am Kopf. Trotz Reanimationsmaßnahmen starb er kurz darauf im Krankenhaus. PETA appelliert angesichts des tragischen Vorfalls an Landrat Michael Geisler, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zu prüfen. Die Tierrechtsorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen.
 
„Die Risiken von Pferdekutschen sind besonders im Straßenverkehr unkontrollierbar, weil Pferde Fluchttiere sind und selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten können“, so Jana Hoger, Fachreferentin bei PETA. „Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist ein Verbot von Pferdekutschen.“
 
PETA veröffentlichte Anfang 2018 erneut eine Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: 2017 wurden bei insgesamt 41 Unfällen in Deutschland drei Menschen getötet und 67 verletzt – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben im vergangenen Jahr drei Pferde, 17 weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.
 
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind.  Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

[1] Schmitt, H. (2017): Staatsanwaltschaft zieht Klage zurück. Kutschenunfall in Troisdorf war nicht zu vermeiden. In: General-Anzeiger Bonn. Online abrufbar unter: http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/sieg-und-rhein/troisdorf/Kutschenunfall-in-Troisdorf-war-nicht-zu-vermeiden-article3575752.html.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfaelle
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]
 

 

Kontakt

Kontakt
Kopieren