Zirkusdirektor lässt eigenen Berufungstermin platzen: Hardy Weisheit erneut wegen Körperverletzung angezeigt und erstinstanzlich zu Geldstrafe verurteilt – PETA fordert Tierhalteverbot

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Erfurt / Weimar / Stuttgart, 25. Oktober 2018 – Berüchtigter Zirkusdirektor vor Gericht: Im Prozess um einen Fall von Körperverletzung ist Zirkuschef Hardy Weisheit heute nicht zur Berufungsverhandlung am Erfurter Landgericht erschienen. 2015 habe der Zirkusdirektor während einer veterinärbehördlichen Kontrolle im Streit eine Absperrkette aus Eisen auf den Boden geworfen und leicht das Bein der Leiterin des Weimarer Veterinäramtes getroffen [1]. Im erstinstanzlichen Urteil wurde Weisheit vom Weimarer Amtsgericht bereits zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen verurteilt, legte jedoch Berufung ein. Sein Anwalt konnte heute eine Terminänderung erwirken und eine zwangsweise Vorführung Weisheits verhindern. Die Verhandlung wurde auf den 6. November 2018 vertagt. Da Circus Afrika und der Angezeigte in der Vergangenheit wiederholt für negative Schlagzeilen gesorgt haben, fordert die Tierrechtsorganisation PETA ein Tierhalteverbot für Hardy Weisheit.

„Hardy Weisheit ist mehrfach durch Tierquälerei, Verstöße gegen die öffentliche Ordnung und Aggressionen gegenüber Menschen aufgefallen. Es ist unfassbar, dass er noch immer sensible Wildtierarten halten darf – offenbar kann der Zirkusdirektor weder gefahrlos auf Tiere noch auf Menschen losgelassen werden“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.

PETA: „Circus Afrika ist einer der rücksichtslosesten Zirkusbetriebe des Landes“

PETA hat die Fehltritte des Zirkus in einer Chronik aufgeführt. Darunter finden sich zahlreiche behördliche Beanstandungen und Verfahren wegen der Tierhaltung, illegale Landbesetzungen und wilde Plakatierungen sowie über ein Dutzend Ausbrüche der Elefanten, die oftmals mit Sach- oder Personenschäden endeten.

Erst im vergangenen Jahr verurteile das Amtsgericht Erfurt den Zirkusdirektor zu einem Bußgeld, da er Elefanten während eines Gastspiels 2016 außerhalb des genehmigten Bereichs herumlaufen ließ (Az.: 653 Js 201266/1765). Beim „Spaziergang“ verletzte sich eines der Tiere; das Verfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wurde jedoch eingestellt. Ebenfalls 2016 fuhr Weisheit während einer Protestaktion in Sangerhausen mit einem Radlader auf die Demonstranten zu; mindestens eine Person wurde von der Ladung touchiert. Zuletzt verursachte ein Elefant Anfang September 2017 bei einem Gastspiel in Barth einen erheblichen Sachschaden.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht da, um uns zu unterhalten. Die Tierrechtsorganisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.

[1] https://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Zirkus-Afrika-gastiert-in-Weimar-Ueberleben-ist-ein-Drahtseilakt-2041061767.

Weitere Informationen:
PETA.de/Chronik-Afrikas-Big-Circus
PETA.de/Wildtierdressur

Kontakt:
Thomas Lesniak, +49 711 860591-527, [email protected]

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