Dresden / Stuttgart, 25. Juli 2017 – Wie der MDR berichtet, hat der Zoo Dresden drei Schneeleoparden-Jungtiere einschläfern lassen. Die Tiere litten an der Augenkrankheit Kolobom, die zu Erblindung führen kann. PETA kritisiert die Haltung und Zucht von Schneeleoparden in Gefangenschaft: Alleine bis 2012 erkrankten 66 Jungtiere in 22 Zoos weltweit an Kolobom, viele wurden eingeschläfert oder starben an anderen Krankheiten [1], zuletzt 2012 in Leipzig, 2013 in Servion (Schweiz) und 2014 in Karlsruhe. Die Tierrechtsorganisation fordert den Zoo Dresden auf, die Zucht der Großkatzen einzustellen.
„Trotz der vielen Todesfälle bei Schneeleoparden-Nachwuchs in den letzten Jahren fördern Zoos weiterhin die Zucht dieser Tierart und nehmen so das Leid der Tiere in Kauf“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Zoo und Zirkus bei PETA. „Der Zoo Dresden muss endlich einsehen, dass Schneeleoparden in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können.“
PETA weist darauf hin, dass es nicht möglich ist, im Zoo geborene Großkatzen auszuwildern, wodurch die Haltung der Tiere in Gefangenschaft nicht zum Artenschutz beiträgt. Schneeleoparden leben im zentralasiatischen Hochgebirge, ihr Revier umfasst etwa 30 Quadratkilometer. Laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) gibt es heute etwa 4.000 bis 6.500 der vom Aussterben bedrohten Tiere. PETA fordert, dass die Steuergelder, die derzeit für die Nachzucht und Haltung von Schneeleoparden in zoologischen Einrichtungen verwendet werden, in den Schutz der natürlichen Lebensräume der Tiere fließen. Bei der Bekämpfung der Wilderei und der Zerstörung des Lebensraumes fehlen dringend benötigte Mittel.
Die Organisation spricht sich grundsätzlich gegen die Haltung von Wildtieren in Zoos aus. Artwidrige Haltungsbedingungen und schwere Verhaltensstörungen sind dort eher die Regel als die Ausnahme. Die Besucher lernen nichts über die Bedürfnisse und Lebensverhältnisse von Tieren, wenn diese ihr Dasein in qualvoller, beengter Gefangenschaft fristen.
Quelle:
[1https://www.researchgate.net/publication/263895662_An_Update_on_Ocular_Colobomata_in_Snow_Leopards_Uncia_uncia
Weitere Informationen:
PETA.de/Zoo
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]