Zwei Schwerverletzte bei Kutschenunfall in Neuenstein-Untergeis – PETA fordert Pferdekutschenverbot von Landrat Koch

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Neuenstein-Untergeis / Stuttgart, 31. Mai 2016 – Erneut schwerer Kutschenunfall: Einer Polizeimeldung zufolge kam es an Fronleichnam in der Gemarkung "Ziesenroth" in Neuenstein-Untergeis zu einem folgenschweren Unfall mit einer Pferdekutsche, bei dem eine 43-jährige Frau und ihre 15-jährige Tochter schwer verletzt wurden. Die Tierrechtsorganisation PETA hat jetzt Landrat Dr. Michael Koch gebeten, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg zu prüfen – zum Schutz von Mensch und Tier. Offenbar verlor die Kutschenführerin aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über das angespannte Pferd, welches vermutlich scheute und dann auf abschüssiger Strecke mitsamt der Kutsche durchging. Mutter und Tochter stürzten von der Sitzbank und wurden noch ca. 100 m mitgeschliffen. Gegen 15:00 Uhr wurden sie schwerverletzt auf dem Waldweg liegend aufgefunden. Die Mutter wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, die Tochter mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Die Polizei ermittelt und sucht Zeugen, die Aussagen zum Unfallhergang machen können. PETA veröffentlichte Anfang 2016 das fünfte Jahr in Folge einen neuen Pferdekutschen-Unfallrekord und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: Bei mindestens 51 Kutschunfällen wurden 2015 insgesamt vier Menschen getötet und 114 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt.
 
„Die Risiken bei Kutschfahrten sind unkontrollierbar, denn Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Die Gefährte verfügen zudem weder über sichere Bremssysteme, Airbags, noch über eine Knautschzone. Schwere Unfälle sind daher vorprogrammiert. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten.“
 
In Rothenburg ob der Tauber wurde bereits im August 2010 das Pferdekutschenverbot vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof bestätigt.
 
Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier / © 112-magazin.de
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfälle
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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