Klimawandel: Ursachen und Folgen der Erderwärmung

Die Klimakrise gefährdet unsere Erde. Nicht nur die Umwelt leidet darunter, auch für die Tiere und uns Menschen ist die menschengemachte Erderwärmung eine Gefahr. Doch was sind die Ursachen des Klimawandels und wie kommen wir aus der Klimakrise? Wir von PETA Deutschland haben die Antworten einfach erklärt zusammengefasst.

Inhalte im Überblick

Was bedeutet Klimawandel?

Der Begriff Klimawandel bezeichnet die Abkühlung oder Erwärmung des Klimas über einen längeren Zeitraum auf der Erde und allen erdähnlichen Planeten und Monden, die eine Atmosphäre besitzen. Je höher die globale Temperatur ansteigt, desto gefährlicher wird es für das Leben auf diesem Planeten.

Die Folgen sind beispielsweise Extremwetterereignisse, ein steigender Meeresspiegel und Wasserknappheit in einigen Regionen der Erde. Zahlreiche Menschen und Tiere verlieren dadurch ihren Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage. Insgesamt könnte der menschengemachte Klimawandel fünf Prozent der Tierarten unseres Planeten für immer auslöschen, wenn sich die Temperatur um mehr als zwei Grad Celsius erhöht. [1]

So weit sind wir zum Glück noch nicht. Allerdings wurden ab 2015 die wärmsten sieben Jahre seit Beginn der Messungen im Jahr 1980 verzeichnet. Der Juli 2023 brachte weltweit die heißesten sieben Tage in Folge seit Beginn der Aufzeichnungen. Sie folgen auf den heißesten Juni seit Aufzeichnungsbeginn mit noch nie dagewesenen Meeresoberflächentemperaturen und einer rekordverdächtig niedrigen antarktischen Meereisausdehnung. [2]

Die Sommermonate Juni, Juli und August 2023 waren die mit Abstand wärmsten drei Monate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940 – sowohl in der Luft als auch in den Meeren. Der August insgesamt war schätzungsweise etwa 1,5°C wärmer als der vorindustrielle Durchschnitt für 1850-1900. [3, 4] Wir müssen daher dringend handeln.

Feuerwehrleute loeschen einen Waldbrand.
Das Klima auf unserer Erde verändert sich. Es wird immer wärmer und Wetterextreme nehmen zu.

Warum steigt die globale Durchschnitts­temperatur an?

Das liegt am sogenannten Treibhauseffekt: Unser Planet ist von der Erdatmosphäre umgeben, die uns vor der schädlichen Strahlung der Sonne schützt, aber das lebensnotwendige Sonnenlicht zur Erdoberfläche durchlässt. Die Atmosphäre besteht aus Wasserdampf, Kohlendioxid (CO₂), Methan und anderen Treibhausgasen. Diese Gase sind dafür verantwortlich, dass die Wärme der Sonnenstrahlen auf der Erde teils vom Boden und den Pflanzen gespeichert werden, aber auch als Wärmestrahlen wieder zurück in die Atmosphäre geschickt werden.

Dieser natürliche Treibhauseffekt reguliert die Durchschnittstemperatur auf unserem Planten und sichert somit unser aller Überleben. Nun gibt es aber noch den anthropogenen bzw. menschengemachten Treibhauseffekt. Dieser entsteht, weil wir Menschen so viele Treibhausgase verursachen, dass ein zunehmend größerer Teil der Wärmestrahlung zurück zur Erde reflektiert wird. Je höher die Konzentration der Treibhausgase ist, desto mehr heizt sich die Erdatmosphäre auf – und desto wärmer wird es auf der Erde. Diese menschengemachten Treibhausgase entstehen zu einem großen Teil beim Verbrennen von Erdöl, Erdgas, Holz oder Kohle, aber auch auf anderen Wegen.

Eine Studie aus dem Jahr 2021 besagt, dass rund 20 Prozent aller weltweit ausgestoßenen Treibhausgase durch die Tierwirtschaft verursacht werden. Das ist mehr als der gesamte Verkehrssektor – also alle Motorräder, Autos, Schiffe und Flugzeuge zusammen. [5] Es ist natürlich trotzdem wichtig, dass wir Flüge reduzieren und auch mal das Auto stehen lassen und öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zur Arbeit nehmen. Aber wenn wir das Klima wirklich schützen wollen, dann müssen wir dringend auch unsere Ernährung ändern, denn die Tierwirtschaft ist ein enormer Klimazerstörer.

Ein Kraftwerk stoesst Treibhausgase in die Luft.
Eine der wichtigsten Ursachen für die Klimakrise ist der ansteigende Ausstoß von Treibhausgasen.

Was ist die größte Ursache für den Klimawandel?

Der Mensch ist die Hauptursache für den vorherrschenden Klimawandel. Das ist sowohl schlecht als auch gut – denn obwohl wir selbst für die Klimakatastrophe verantwortlich sind, liegt es auch in unserer Hand, etwas dagegen zu tun.

Faktoren wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die Zerstörung des Regenwaldes und die Tierwirtschaft tragen zu einer unnatürlichen Erhöhung der Menge an Treibhausgasen in der Erdatmosphäre bei. Dies verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt und hat die menschengemachte Klimaerwärmung zur Folge. [6, 7] Insbesondere Kohlendioxid (CO₂), Methan und Lachgas schaden der Umwelt.

Diese klimaschädlichen Gase entstehen unter anderem bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas, aber auch bei der Verdauung von Rindern in der landwirtschaftlichen Tierhaltung und durch die Verwendung von Gülle als Dünger. Da der Regenwald fortwährend und hauptsächlich für die Tierwirtschaft gerodet wird, verkleinert sich die grüne Lunge unseres Planeten immer mehr. In der Folge kann immer weniger CO₂ abgebaut und durch das Fehlen der Bäume weniger Sauerstoff produziert werden. Zudem wird dadurch das in den Bäumen gespeicherte Kohlendioxid in die Atmosphäre freigesetzt. [6]

Grafik. Raetsel, wer ist klimaschaedlicher. Auto oder Ernaehrung
Grafik. Raetsel, wer ist klimaschaedlicher. Auto oder Ernaehrung. Aufloesung

Wie hängen Tierhaltung und Klima zusammen?

Die fünf größten Fleisch- und Milchkonzerne erzeugen mehr CO₂-Äquivalente als multinationale Ölkonzerne und treiben maßgeblich die Klimakrise voran. [8] Dies macht deutlich, warum es für die Rettung unseres Klimas nicht ausreicht, Fleisch von der Speisekarte zu streichen und sich vegetarisch zu ernähren. Rinder werden nicht nur für die Produktion von Fleisch ausgebeutet, sondern auch für die Milchproduktion und damit für die Herstellung von Käse, Butter, Joghurt und anderen Milcherzeugnissen. Sie bilden beim Verdauungsprozess Methan, das über einen Zeitraum von 20 Jahren 84-mal klimaschädlicher ist als CO₂. [9, 10] Da bereits kleine Mengen Methan zu einem relativ großen Treibhauseffekt führen, ist es dringend erforderlich, den Ausstoß dieses äußerst potenten Treibhausgases zu reduzieren.

Die Tierwirtschaft ist jedoch nicht nur für direkte Emissionen von Treibhausgasen mitverantwortlich. Rund 83 Prozent der globalen landwirtschaftlichen Flächen werden als Weideland oder zum Anbau von sogenannten Futtermitteln für die Tierwirtschaft verwendet. [11] Auch die Abholzung des Regenwaldes erfolgt für die Produktion von Fleisch, Milch, Fischfleisch, Eiern und anderen tierischen Erzeugnissen – unter anderem auch für Deutschland. Um den deutschen Fleischhunger ausschließlich mit hierzulande angebauter Tiernahrung stillen zu wollen, müsste die Fläche des gesamten Bundeslandes Brandenburg mit Soja bepflanzt werden. [12] Aus diesem Grund gehört Deutschland zu den weltweit größten Sojaimporteuren. Die UN-Welternährungsorganisation (FAO) macht die Umwandlung in Weideland für 80 Prozent der Verluste der Amazonasregion verantwortlich. [13]

Eine Studie aus dem Jahr 2020 warnt: Selbst bei einem sofortigen Stopp der Emissionen aus fossilen Brennstoffen könnten die Emissionen aus der Tierwirtschaft es unmöglich machen, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Es könnte sogar schwierig werden, sie auf „deutlich unter“ 2 °C zu senken. [14] Der IPCC-Bericht von 2022 unterstreicht diesen Punkt und betont: Selbst wenn die Emissionen aus fossilen Brennstoffen sofort gestoppt würden, würden die Emissionen aus dem Nahrungsmittelsystem das Erreichen des 1,5 °C-Ziels gefährden und das 2 °C-Ziel in Frage stellen. [15]

Was hat der Fleischkonsum mit dem Klimawandel zu tun?

Schon vor über einem Jahrzehnt besagte ein Bericht der UN-Welternährungsorganisation (FAO), dass die industrielle Tierhaltung – und damit der Konsum tierischer Produkte – Hauptverursacher der verhängnisvollsten Umweltprobleme unserer Zeit ist. [16] Eine 2021 veröffentlichte Studie unter Beteiligung der UN-Organisation UNEP bestätigte, dass der Fleischkonsum, inklusive Biofleisch, der größte Naturzerstörer ist. [17]

Eine vegetarische Lebensweise allein kann das Klima jedoch nicht retten, denn die Produktion ALLER tierischen Produkte ist klimaschädigend – Butter ist sogar das klimaschädlichste Nahrungsmittel überhaupt. [18]

Vergleich Erbse und Fleisch Ressourcenverbrauch

Welche Folgen hat der Klimawandel?

Die Folgen des menschengemachten Klimawandels sind dramatisch. Durch die Erwärmung der Erde schmelzen die Pole, und der Meeresspiegel steigt. [7] Nicht umsonst wurde der Eisbär zum Symbol des Klimawandels – wie zahlreiche andere Tierarten verliert er seinen Lebensraum und seine Nahrungsgrundlage. Insgesamt könnte der Klimawandel fünf Prozent der Tierarten unseres Planeten für immer auslöschen, wenn sich die Temperatur um mehr als zwei Grad Celsius erhöht. [1]

Durch die Erderwärmung kommt es zudem zu extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen und anhaltenden Dürren, heftigen Regengüssen, Stürmen und Überflutungen. Diese Wetterextreme gefährden Mensch, Tier und Umwelt und feuern zudem den Welthunger an. Überflutungen verunreinigen Gewässer und damit auch das Trinkwasser. Der massive Anstieg des Meeresspiegels wiederum zerstört ganze Inselgruppen und gefährdet Küstengebiete wie die Region um Hamburg oder Amsterdam. Gleichzeitig werden an anderen Stellen der Erde Wasserressourcen knapp, und wochenlange Trockenheit begünstigt Brände, die ganze Wälder vernichten. [19]

Einige Folgen des Klimawandels treiben die Erderwärmung zusätzlich voran. So werden durch das Auftauen von Permafrostböden in Sibirien und anderen Ländern große Mengen an Gas freigesetzt, die den Treibhauseffekt verstärken. [7]

Ueberschwemmung einer Strasse.
Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Hitzewellen sind Auswirkungen der Klimakrise.

Wie können wir den Klimawandel stoppen?

Die Klimakrise ist ein globales Problem, für dessen Lösung Länder weltweit zusammenarbeiten müssen. Daher einigten sich im Rahmen der Weltklimakonferenz (COP21) in Paris am 12. Dezember 2015 Delegierte von 195 Ländern darauf, ihren Treibhausgasausstoß zu verringern. Dieses sogenannte Pariser Klimaabkommen ist eine weltweite Vereinbarung zum Klimaschutz. Ziel ist, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen und einen Anstieg von weniger als 1,5 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 anzustreben.

Wenn die Treibhausgasemissionen nicht umgehend und drastisch reduziert werden, könnten laut dem Weltklimarat IPCC die für das Jahr 2100 anvisierte 1,5-Grad-Grenze bereits in den 2030-Jahren überschritten werden und bis zum Jahr 2100 sogar um bis zu 2,8 Grad steigen. [20]

Die gute Nachricht ist: Es ist noch nicht zu spät. Neben politischen Maßnahmen können wir durch unser Konsumverhalten an vielen Stellen dazu beitragen, Treibhausgasemissionen einzusparen, beispielsweise in den Bereichen Verkehr, Wohnen, Ernährung und Landwirtschaft. Laut einer 2021 veröffentlichten Studie können sich Waldflächen, die landwirtschaftlich genutzt werden, äußerst schnell erholen, wenn sie einfach in Ruhe gelassen werden. Dies sei sogar noch effektvier als das gezielte Anpflanzen neuer Bäume und gilt besonders für tropische Wälder, die sich schon innerhalb von 20 Jahren vollständig regenerieren können. [21] Aber das geht natürlich nur, wenn wir die Fläche nicht als Weidefläche oder zum Anbau von Tiernahrung nutzen – und das wiederum können wir nur erreichen, indem wir weniger tierische Produkte konsumieren. Eine 2018 veröffentlichte Oxford-Studie zeigt auf, dass der Wandel hin zu einer veganen Ernährung die beste Möglichkeit ist, um die Auswirkungen auf das Klima am effektivsten zu bekämpfen. [11]

Ist die vegane Ernährung klimafreundlicher?

Verschiedene Untersuchungen verdeutlichen, dass vegan die klimafreundlichste Ernährungsweise ist. Im Gegensatz dazu gilt die ketogene Diät laut einer 2023 veröffentlichten Studie als klimaschädlichste Ernährungsweise. Da hierbei eine erhebliche Menge an tierischen Produkten konsumiert wird, verzeichnet die ketogene Diät einen etwa viermal größeren CO₂-Fußabdruck als die vegane Ernährungsweise. Eine vegetarische Ernährung verursacht laut der Studie etwa den doppelten CO₂-Fußabdruck einer veganen. [22]

Bei einer veganen Ernährung machen Feldfrüchte wie Soja oder Weizen keinen Umweg über den Tiermagen, sondern werden direkt verzehrt. Da bei dieser Ernährungsweise keinerlei tierische Produkte konsumiert werden, lassen sich die lebensmittelbedingten Emissionen um bis zu 73 Prozent reduzieren. Wenn alle Menschen weltweit weder Fleisch- noch Milchprodukte konsumieren würden, ließe sich die globale landwirtschaftliche Nutzfläche um rund 75 Prozent reduzieren, was der Größe von Australien, China, der EU und den USA zusammen entspricht. Wir bräuchten somit für die vegane Ernährung aller Menschen lediglich ein Viertel aller derzeit genutzten landwirtschaftlichen Flächen. [11]

Eine Studie aus dem Jahr 2020 betont, dass eine vegane Welt bis zum Jahr 2050 die Menge an Kohlenstoffemissionen (CO2) aus der Atmosphäre rückgängig machen könnte, die in 16 Jahren durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt wurde. Dies bringt eine 66-prozentige Chance mit sich, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. [23] Ein Ausstieg aus der Fleisch- und Milchproduktion über die nächsten 15 Jahre verbunden mit dem Umstieg auf ein rein pflanzliches Ernährungssystem würde den Anstieg der Treibhausgasemissionen 30 bis 50 Jahre lang aufhalten. Zudem würden die CO2-Emissionen um 68 Prozent sinken, wenn die ganze Welt vegan leben würde. [24]

Grafik. Uebersicht zu klimafreundlicher Ernaehrung

Was kann ich tun, um das Klima zu schützen?

Klimaschutz beginnt im Kleinen. Mit jeder Konsumentscheidung können wir einen Impuls setzen – und dies gleich mehrmals täglich. Die bisherige Entwicklung zeigt, dass es nie zuvor wichtiger war, sich für eine klima-, umwelt- und vor allem tierfreundliche Ernährung zu entscheiden.

Die Umstellung auf eine vegane Lebensweise ist ein konsequenter Schritt, um das Klima zu schützen, denn pflanzliche Lebensmittel verursachen erheblich weniger klimaschädliche Gase und benötigen weniger Ressourcen als tierische Produkte. Daneben empfiehlt sich der Konsum von möglichst biologisch, regional, saisonal und nachhaltig angebauten Erzeugnissen – bestenfalls mit Obst und Gemüse aus dem veganen Ökolandbau.