Erfolg: Afrikanische Union verbietet Handel mit Eselhäuten

Nach zahlreichen Untersuchungen und jahrelangen Kampagnen von PETA Deutschland und unseren internationalen Partnerorganisationen – einschließlich Hunderttausender E-Mails von unseren mitfühlenden Unterstützer:innen – haben afrikanische Staatsoberhäupter nun ein Verbot verabschiedet, das das Töten von Eseln wegen ihrer Haut auf dem gesamten Kontinent illegal macht.

Das Verbot beinhaltet den grausamen Handel mit Eselshäuten, aus welchen die chinesische „Medizin“ Ejiao hergestellt wird. Der Beschluss wurde am 18. Februar 2024 auf einem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union in Äthiopien gefasst und gilt zunächst für 15 Jahre.

Ejiao: Esel für chinesische „Medizin“ getötet

Zur Herstellung einer sogenannten chinesischen Naturmedizin namens „Ejiao“ werden Jahr für Jahr Hunderttausende Esel auf besonders grausame Weise getötet. Die abgezogenen Häute werden eingekocht und zu Gelatine verarbeitet. Diese zähe Masse wird als Ejiao bezeichnet und ist ein Inhaltsstoff der traditionellen chinesischen „Medizin“. [1]

Aufnahmen von PETA Asien zeigten bereits 2017 den brutalen Umgang von Mitarbeitenden der Ejiao-Industrie mit den Tieren und die gewaltsame Tötung der Esel. Doch nicht nur in China werden Esel zur Herstellung von Ejiao auf brutale Weise getötet. Um die chinesische Nachfrage nach Ejiao zu stillen, erleideten auch in Kenia unzählige Esel einen gewaltsamen Tod. 2018 entstandene Videoaufnahmen offenbarten unvorstellbare Grausamkeiten bei der Tötung der Tiere in Kenia.

Verletzungen und Todesfälle bei Transporten zum Schlachthaus

Da die grausame Praxis in vielen afrikanischen Staaten bereits verboten war, wurden die Tiere über weite Strecken nach Kenia transportiert. Die qualvolle Fahrt zum Schlachthaus in Kenia konnte mehrere Tage dauern. Aufnahmen aus kenianischen Eselschlachthäusern zeigen Mitarbeitende, die verängstigte Tiere misshandeln und anschließend töten. Diese Tierquälerei fand in staatlich genehmigten Schlachthäusern statt.

Augenzeug:innen berichteten von toten Eseln, die den qualvollen Transport nicht überlebt haben. Esel, die in engen Kurven stürzten, wurden in den überfüllten Transportern von ihren Artgenossen zerquetscht und schwer oder tödlich verletzt. Teilweise wurden verletzte Esel vor dem Schlachthaus einfach abgeladen und einem langsamen und qualvollen Tod überlassen.

Augenzeug:innen beobachteten beispielsweise einen Esel, der offensichtlich verletzt war und nicht mehr aufstehen konnte. Mitarbeitende zerrten ihn aus dem LKW und ließen ihn am Eingangstor liegen. Allem Anschein nach erhielt das leidende Tier keinerlei medizinische Behandlung, Nahrung oder Wasser – es wurde einfach sich selbst überlassen.

Personen packen Esel an Hufen und Ohren
Foto: PETA Asia
Esel liegt am Boden
Foto: PETA Asia
Toter Esel am Boden
Foto: PETA Asia

Um die hohe Nachfrage nach Eselhäuten bedienen zu können, wurden sogar Esel von privaten Tierhalter:innen gestohlen, entführt und anschließend auf grausame Weise getötet. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Esel in Kenia dadurch stark zurückgegangen. [2]

Grausamen Handel mit Eselshäuten nun endgültig verboten

Viele afrikanische Länder hatten den Export von Eselhäuten bereits verboten oder Schlachthäuser in chinesischem Besitz geschlossen, darunter Botswana, Burkina Faso, Mali, Niger, Senegal, Tansania und Uganda. Selbst die offizielle chinesische Kommission für nationale Gesundheit und Familienplanung warnte, dass die Eselhautgelatine tatsächlich nichts weiter als „verkochte Eselhaut“ ist. Trotzdem wurden Esel in Ländern wie Kenia weiterhin getötet, um die chinesische Nachfrage nach Ejiao zu decken.

PETA Deutschland und unsere internationale Partnerorganisationen übten fast zwei Jahre lang Druck auf Peter Munya, den Kabinettssekretär des kenianischen Landwirtschaftsministeriums, aus, bis dieser im Februar 2020 schließlich ein Verbot von Eselschlachthöfen in Kenia erließ. Das geplante Gesetz sollte im März 2020 in Kraft treten. Zu diesem Zeitpunkt wurden in Kenia täglich mindestens 1.000 Esel getötet. [3] Als im September 2020 jedoch ein Schlachthofbetreiber klagte, wurde das Verbot von einem Gericht wieder aufgehoben. [4]

Am 18. Februar 2024 wurde auf einem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union in Äthiopien nun endlich ein Verbot verabschiedet, das das Töten von Eseln wegen ihrer Haut auf dem gesamten Kontinent illegal macht. Der Beschluss gilt zunächst für 15 Jahre.

So können Sie den Eseln helfen

„Medizin“, die auf Tierquälerei und tierischen Stoffen wie Gelatine basiert, hat keinerlei Mehrwert gegenüber pflanzlichen Alternativen, die komplett ohne Tierleid auskommen. Als Konsument:innen können wir uns ganz leicht gegen solche Tierquälerei stellen und das Leben von Eseln und anderen Tieren retten – indem wir uns für vegane Alternativen entscheiden.

  • Bitte kaufen Sie niemals Ejiao-Produkte und meiden Sie Geschäfte, die diese verkaufen.
  • Lesen Sie beim Einkauf stets die Zutatenliste und lassen Sie die Finger von Medikamenten, Beauty-Produkten, Süßigkeiten und Energy Drinks, die Ejiao enthalten.
  • Unterschreiben Sie auch unsere Petition an den Premierminister von Australien, um den Export von Eseln aus Australien nach China zu verbieten.