Ein Zirkus kommt in Ihre Stadt und Sie möchten sich für die Tiere einsetzen, die dort eingesperrt und gequält werden? Hier erfahren Sie, was Sie tun können!
1. Veranstalten Sie eine Demo
Organisieren Sie eine oder mehrere Demonstrationen vor dem Zirkus. Bestellen Sie hierzu unser Demopaket für Zirkusse, und wir stellen Ihnen das benötigte Material für die Protestaktion sowie Informationen zu dem Zirkusunternehmen zur Verfügung. Die Demo muss mindestens 48 Stunden vorher bei den lokalen Ordnungsbehörden angemeldet werden.
Die Premierenvorstellung ist ein günstiger Zeitpunkt, da oftmals die Lokalpresse anwesend ist. Laden Sie möglichst viele Tierfreunde zu der Veranstaltung ein und bitten Sie sie, passende Tierkostüme als Blickfänger zu tragen. Informieren Sie die Zirkusbesucher höflich darüber, dass der Zirkus kein Spaß für die Tiere ist. Lassen Sie sich vom Zirkuspersonal nichts gefallen! Bei Drohungen oder Beleidigungen sollten Sie sofort die Polizei rufen und Anzeige erstatten. Fertigen Sie Fotos oder ein Video von Ihrer Kundgebung an und geben Sie die Bilder sowie einen kurzen Bericht an die Lokalpresse oder verbreiten Sie sie ggf. über soziale Netzwerke.

Wichtig: Laden Sie auch die Lokalpresse zu Ihrer Kundgebung ein. Den Termin können Sie beim örtlichen Tierschutzverein, auf Tierrechtstermine.de und beim Aktionsbündnis „Tiere gehören nicht zum Zirkus“ veröffentlichen, um weitere Tierfreunde auf Ihre Veranstaltung aufmerksam zu machen. Wenn Sie Hilfe bei der Organisation benötigen, kontaktieren Sie uns unter [email protected].
2. Haken Sie bei den Behörden nach
Erkundigen Sie sich beim Ordnungsamt, ob der Zirkus eine Erlaubnis hat, auf dem vorgesehenen Platz zu gastieren. Oftmals hängen Zirkusbetriebe auch deutlich mehr Plakate auf als erlaubt. Bitten Sie gegebenenfalls das Ordnungsamt, dies zu überprüfen.

3. Verteilen Sie Flyer
Machen Sie andere auf das Leid der Tiere im Zirkus aufmerksam, indem Sie Flyer verteilen, und, sofern es möglich bzw. erlaubt ist, Poster und Plakate aufhängen.
4. Wenden Sie sich an Sponsoren und Werbende
Appellieren Sie an etwaige Sponsoren des Zirkus, künftig nur noch Zirkusse ohne Tiere zu unterstützen. Wenden Sie sich auch an Ladenbesitzer mit der Bitte, keine Zirkuswerbung auszuhängen bzw. keine Ermäßigungskarten auszulegen.
Zirkusbetriebe nutzen Schulen oder Kindergärten zur Vermarktung ihrer Vorstellung und hinterlassen dort gerne Freikarten. Kontaktieren Sie die Schulleitung, den Schülerrat, das Kindergartenteam und bitten Sie sie, keinen Zirkus mit Tieren zu besuchen.

5. Sehen Sie sich die Tierhaltung an
Informieren Sie sich vorab über den Zirkus bzw. welche Tiere der Zirkus mitführt. Informationen zu Zirkusbetrieben, die Tiere besonders rücksichtlos behandeln, haben wir hier zusammengestellt: Chronik der Tierschutzverstöße von Zirkussen.
In den Zirkusleitlinien sind die Mindest-Gehegegröße und die erforderliche Gehegeausstattung für jede Tierart angegeben. [1] Wenn Sie vor Ort Missstände bei der Tierhaltung des Zirkus beobachten, melden Sie dies bitte umgehend dem örtlichen Veterinäramt sowie an uns – beispielsweise, wenn der Zirkus die Richtlinien nicht einhält, oder Sie beobachten, dass Tiere Verhaltensstörungen oder andere Anzeichen gesundheitlicher Probleme zeigen. Fertigen Sie, sofern gefahrlos möglich, Videoaufnahmen und Fotos der Missstände an und übersenden Sie diese ebenfalls an die Veterinärbehörde und an uns.
Haken Sie nach ein paar Tagen beim Veterinäramt nach und fragen Sie, welche Schritte das Amt unternommen hat, um die gemeldete Tierquälerei zu ahnden bzw. zu unterbinden.

6. Wenden Sie sich an den Stadtrat
Schreiben Sie den Parteien im Stadtrat mit der Bitte, künftig keinen Zirkus mit Tieren mehr in Ihrer Stadt gastieren zu lassen. Über 100 Städte haben bereits Flächenvermietungen an Zirkusbetriebe mit Wildtieren beschränkt oder verboten. Fragen Sie die Lokalpolitiker, welche Schritte künftig unternommen werden, damit kein Zirkus mit Tieren mehr in Ihrer Stadt gastieren darf.
7. Schreiben Sie Leserbriefe an die Lokalzeitungen
Schreiben Sie Leserbriefe an Lokalzeitungen und nutzen Sie diese Gelegenheit, um die Menschen in Ihrer Nähe über das Leid der Tiere zu informieren und sie zu bitten, keine Zirkusse mit Tieren zu besuchen.

Was Sie noch tun können
Starten Sie eine eigene Kampagne, damit Ihr Stadtrat künftig keine Zirkusse mit Tieren mehr zulässt. In vielen Städten dürfen Zirkusse, die bestimmte Tierarten mitführen, nicht mehr auf öffentlichen Plätzen gastieren. Auch bei Ihnen kann ein derartiges Vorgehen Erfolg zeigen!
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Quellen
[1] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben, https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tierschutz/haltung-zirkustiere.html, (eingesehen am 12.05.2021)