Alsenz-Obermoschel streicht Angelworkshop aus Ferienprogramm – PETA bedankt sich für kinder- und tierfreundliche Entscheidung

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Alsenz-Obermoschel / Stuttgart, 10. Juli 2019 – Erfolg: Letzte Woche schrieb PETA die Beauftragte der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel an, da in dem Ferienprogramm der Gemeinde ein Angel-Workshop für Kinder und Jugendliche angeboten wurde. In ihrem Schreiben bat die Tierschutzorganisation darum, das Angeln aus dem Ferienprogramm zu streichen und keine Aktivitäten anzubieten, die das Jagen und Töten von Tieren bewerben und banalisieren. Am 4. Juli erhielt PETA dann die erfreuliche Antwort: Der Workshop wurde tatsächlich abgesagt. Die Tierschutzorganisation bedankt sich bei der Verbandsgemeinde für diese Entscheidung.

„Wir freuen uns sehr und hoffen, dass viele Gemeinden diesem positiven Beispiel folgen werden. Es ist wichtig, Kindern und Jugendlichen Empathie beizubringen, anstatt das Töten empfindsamer Lebewesen als Freizeitspaß darzustellen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA.
 
Hintergrundinformationen
Bereits in Rotenburg wurde das Angeln 2017 aus dem Ferienprogramm gestrichen, doch dann auf massiven Druck der Angler wieder eingeführt. Dabei äußerten sich auch bereits zahlreiche einflussreiche Prominente negativ über das Thema. So schreibt Albert Schweitzer in seinen Lebenserinnerungen, wie sehr ihn in seiner Kinderseele die sich beim Angeln am Haken windenden Würmer und das Töten der Fische erschüttert haben. Nach zweimaligem Angeln habe er nicht mehr mitgemacht und aus Mitgefühl versucht, auch andere Menschen vom Angeln abzuhalten [1]. Auch Sir Paul McCartney zeigt Mitgefühl mit Fischen: „Vor vielen Jahren war ich einmal angeln, und als ich den armen Fisch einholte, wurde mir klar, dass ich dabei war, ihn zu töten – nur für eine vergängliche Gaumenfreude. Da hat irgendetwas in mir ‚Klick‘ gemacht. Als ich ihn so sah, wie er nach Atem rang, wusste ich, dass ihm sein Leben in diesem Moment genauso wichtig war, wie mir meines.“ [2]
 
Dass Kindern tierfreundlich Wissen über die sensiblen Lebewesen vermittelt werden kann, zeigen beispielsweise Projekte wie das des Naturkindergartens auf der Ludwigsaue. Im Rahmen eines „Putztags“ hatten die Kinder im Mai 2018 das Rheinufer unter anderem von Angelhaken befreit und waren dafür von PETA mit der Urkunde „Helden für Tiere“ ausgezeichnet worden. Auch wandern, spielen im Wald, Kajak- und Kanufahren sowie Tierspuren suchen sind laut der Tierschutzorganisation schöne Angebote für Kinder in der Natur.
 
Fische haben ein komplexes Sozialleben und schließen teils enge Freundschaften. Manche Fische singen wie Vögel in der Morgendämmerung im Chor, andere schützen ihre Jungen, indem sie den Nachwuchs bei Gefahr in den Mund nehmen oder wochenlang die Eier bewachen [3]. Vor allem aber: Sie spüren Angst, Stress und Schmerz. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Fazit, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [4]
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Schweitzer, A. (1966): Die Ehrfurcht vor dem Leben – Grundtexte aus fünf Jahrzehnten.
[2] PETA.de/Paul-McCartney-Vegetarismus-PETA-Anzeige
[3] Balcombe, J. (2016): What a fish knows: The inner lives of our underwater cousins.
[4] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fische
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex
PETAkids.de/Fische-sind-Freunde-und-wunderbare-Tiere
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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