Alzenau-Hörstein: Wieder Pferd in der Region verletzt – PETA setzt 1.000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Alzenau / Stuttgart, 6. April 2017 – Suche nach Tierquäler: Einem Medienbericht zufolge verletzte ein unbekannter Täter zwischen Freitag und Samstag ein Pferd in einem Stall am Hörsteiner Weg in Alzenau-Hörstein. Der Halter bemerkte am Samstagnachmittag eine tiefe Platzwunde am Kopf des Pferdes. Laut des behandelnden Tierarztes stammt diese Verletzung von einem Schlag mit einem stumpfen Gegenstand. Die Tierrechtsorganisation PETA weist darauf hin, dass es in den vergangenen Jahren zahlreiche Anschläge auf Pferde in der Region gab. Erst in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vergangener Woche fügte ein Unbekannter einer Stute in Darmstadt-Arheilgen mit einem stumpfen Gegenstand schwere Wunden im Genitalbereich zu. Im Mai 2015 wurden beispielsweise Stuten in Modautal und in Rimbach-Albersbach im Genitalbereich schwer verletzt; im Juni eine Stute in Lautertal. Im August 2015 schlug ein Tierquäler mit einer Axt auf das Bein einer Stute in Bad Orb ein, so dass sie eingeschläfert werden musste. Im September 2015 wurde eine Stute in Lohr am Main aufgrund massiver Verletzungen auf dem Nasenrücken von ihren Leiden erlöst. Außerdem starb ein Pony durch Schnitte am After in Michelstadt. Im Januar 2016 misshandelte ein Unbekannter ein Pferd auf einer Koppel in Eschau-Hobbach mit einem spitzen Gegenstand. Im Mai 2016 verwundete ein Unbekannter eine schwangere Stute in Mühltal-Traisa im Genitalbereich schwer. Aufgrund der Häufung der Angriffe auf Pferde fordert PETA jetzt die Einführung eines zentralen Meldesystems für Pferderipper-Anschläge. Außerdem setzt die Tierrechtsorganisation eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die den Täter überführen, aus. Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben, können sich telefonisch unter 01520 7373341 oder per E-Mail bei PETA melden – auch anonym. Möglicherweise waren mehrere Personen an den Taten beteiligt.
 
„Immer wieder werden PETA Gewalttaten gegenüber Pferden gemeldet“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Wir fordern daher ein bundesweites, behördliches Register, in dem Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler erfasst werden. So könnten regionale Häufungen und mögliche Tatzusammenhänge aufgezeigt sowie Täterprofile erstellt werden. Behörden könnten effektiver überregional zusammenarbeiten. Pferdehalter würden über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt, um Pferde besser vor Angriffen schützen zu können. Die Überführung sadistischer Täter ist umso wichtiger, da sich Tierquäler unter Umständen später auch an Menschen vergehen.“
 
PETA registriert seit 2013 bundesweit Taten von Pferderippern und stellt diese Informationen gerne den ermittelnden Behörden zur Verfügung.
 
Die Tierrechtsorganisation warnt, dass insbesondere Taten, die von sogenannten „Pferderippern“ begangen werden, als Indikator für eine mögliche Vorstufe schwerer Sexual- oder Gewaltdelikte gelten. Zahlreiche Mörder vergingen sich zunächst an Tieren, bevor ihnen Menschen zum Opfer fielen. So ließ der als „Rhein-Ruhr-Ripper“ bekannte Serienmörder Frank Gust seine perversen Fantasien zunächst an Pferden, Schafen und Rindern aus, bevor er vier Frauen auf exakt dieselbe Weise tötete wie zuvor die Tiere. Bereits in den 1990er Jahren erschütterte eine Serie von „Pferderipper“-Taten die Republik: Damals wurden über 100 Pferde, vorzugsweise in Niedersachsen, gepeinigt.

PETA rät Pferdehaltern daher zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein „Pferderipper“ umgeht. Die Tiere sollten – sofern möglich – nachts nicht auf der Koppel stehen, sondern in einer sicheren, bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.
 
Kaltblütigen Handlungen gegenüber Tieren liegen oft schwerwiegende psychologische Störungen der Täter zugrunde. Sie können erstes Zeichen für eine gewalttätige Pathologie sein, die menschliche Opfer miteinschließt. PETA liegen zahlreiche Studien vor, die den Zusammenhang zwischen Delikten an Menschen und Tieren aufzeigen. Diese Studien haben mittlerweile Soziologen, Gesetzesgeber und Gerichte davon überzeugt, dass Gewalttaten an Tieren unsere Aufmerksamkeit verlangen. In der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ klärt PETA über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten an Menschen auf. Sie dient als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter.
 
 

Weitere Informationen:
PETA.de/Tierquälerei
PETA.de/ZeugeVonGrausamkeit
PETA.de/Staatsanwalt
VEGANBLOG.de/2015/01/Pferderipper-Norddeutschland-gefasst/

Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]

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