Angelkurs: PETA kritisiert gewalttätiges Ferienprogramm der Stadt Kleve

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Tierrechtsorganisation fordert tierfreundliche Angebote für Kinder

 
Kleve / Stuttgart, 5. Juni 2018 – Unethisch und gewaltverharmlosend: Die Stadt Kleve bietet erneut einen Angelkurs für Kinder in ihrem Ferienprogramm an. PETA appelliert nun an die Stadt, künftig keine Aktivitäten mehr anzubieten, die das Jagen und Töten von Fischen oder anderen Tieren bewerben. Die Tierrechtsorganisation schlägt vor, stattdessen tierfreie oder tierfreundliche Kurse anzubieten, wie zum Beispiel Müll aus Wald und Gewässern zu holen und auf diese Weise die Tiere und die Umwelt zu schützen.
 
„Angeln bedeutet, Fische in eine Falle zu locken, sie minuten- bis stundenlang Angst und Atemnot sowie einem oft qualvollen Todeskampf auszusetzen, bevor sie schließlich erschlagen oder oft noch lebendig aufgeschnitten werden“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin sowie Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Heute wissen wir, dass ein Fisch ein Jemand ist und kein Etwas. Da ist es unethisch, wenn eine Stadt das Angeln bewirbt. Fische sind neugierige Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten.“

In manchen Intelligenztests schneiden Fische besser ab als Schimpansen, Orang-Utans und Kapuzineräffchen [1]. Sie haben ein komplexes Sozialleben und schließen teils enge Freundschaften. Manche Fische singen wie Vögel in der Morgendämmerung im Chor, andere schützen ihre Jungen, indem sie den Nachwuchs bei Gefahr in den Mund nehmen oder wochenlang die Eier bewachen [2]. Vor allem aber: Sie spüren Angst, Stress und Schmerz. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Fazit, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [3]

Der Kampf gegen die mit dem Angeln einhergehende Tierquälerei hat prominente Unterstützer. Der Ex-Beatle Sir Paul McCartney beschreibt sein erstes und einziges Angelerlebnis folgendermaßen: „Vor vielen Jahren war ich einmal angeln. Als ich den armen Fisch einholte, wurde mir klar, dass ich dabei war, ihn zu töten – nur für eine vergängliche Gaumenfreude. Da hat irgendetwas in mir klick gemacht. Als ich sah, wie er nach Atem rang, wusste ich, dass ihm sein Leben in diesem Moment genauso wichtig war wie mir meines.“ Auch Albert Schweitzer schreibt in seinen Lebenserinnerungen, wie sehr ihn die sich beim Angeln am Haken windenden Würmer und das Töten der Fische in seiner Kinderseele erschüttert haben. Nach zweimaligem Angeln habe er die Belastung nicht mehr ausgehalten und aus Mitgefühl versucht, andere vom Angeln abzuhalten.
 
PETA ist der Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, dass wir sie essen oder sie uns unterhalten.

[1] https://www.emory.edu/LIVING_LINKS/publications/articles/Salwiczek_etal_2012.pdf
[2] http://us.macmillan.com/books/9780374714338
[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860 591 528, [email protected]

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