Anhaltende Kritik am Duhner Wattrennen: PETA appelliert an Tierfreunde, Rennen fernzubleiben

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Cuxhaven / Stuttgart, 19. Juli 2018 – Veranstaltung meiden: Von PETA veröffentlichte Aufnahmen von vergangenen Duhner Wattrennen zeigen Pferde, die durch Riemen, Gebisse und Zungenbänder zu regelrechten Rennmaschinen degradiert werden. Die Kontrolle der Tiere durch Schmerzen ist ein typisches Merkmal von Pferderennen. Obwohl mehrere Expertengutachten zu dem Schluss kamen, dass bei den Duhner Wattrennen Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen vorlagen, findet das Spektakel am kommenden Sonntag erneut statt. Die Tierrechtsorganisation ruft daher alle Tierfreunde auf, die Veranstaltung zu meiden. 

„Behörden und Politiker haben kein Interesse daran, den Tierschutz beim Duhner Wattrennen ernsthaft durchzusetzen, denn das würde das Ende der Veranstaltung bedeuten. Jetzt müssen die Menschen entscheiden, ob sie diese Tierqualveranstaltung mit ihrem Besuch unterstützen wollen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. 

Bereits 2014 hatte PETA zahlreiche Missstände bei der Veranstaltung dokumentiert und daraufhin Strafanzeige erstattet. Vonseiten des Oberstaatsanwalts hieß es damals, es lägen „Anhaltspunkte für Tierquälereien“ vor. Trotz angeblich verschärfter Kontrollen durch Veranstalter und Behörden belegten Aufnahmen sowie ein Expertengutachten vom Rennen 2016 wieder zahlreiche Tierquälereien. Obwohl auch ein Behördengutachter Tierschutzverstöße bei einigen Pferden bestätigte, stellte die Staatsanwaltschaft Stade das Verfahren im April 2018 ein – unter anderem mit der Begründung, die Fotos seinen nur eine „Momentaufnahme“. 

PETA hatte Fotos vom Duhner Wattrennen 2014 von unabhängigen und renommierten Pferdeexperten auswerten lassen. Die Fachleute – Fachbuchautor Dr. Gerd Heuschmann sowie der ehemalige Rennbahntierarzt und Fachtierarzt für Pferde, Dr. Maximilian Pick – verurteilen vor allem die Zäumung und die Gebisse, die bei der Veranstaltung zum Einsatz kommen. Dazu Dr. Pick: „Diese Gebisse sind Tierquälerei pur, paradoxerweise jedoch laut Trabrennordnung erlaubt. Zudem wurde die Zunge bei manchen Pferden am Unterkiefer tierquälerisch angebunden und ist durch die Abschnürung bereits dunkelblau angelaufen. Ohrstöpsel, Blender und Scheuklappen behindern die Sicht und akustische Wahrnehmung der Tiere. Das Schlimmste ist, dass die so zusammengeschnürten, panischen Pferde dann auch noch mit der Peitsche rücksichtslos bis zu dreimal geschlagen werden dürfen.“ 

Nach dem Rennen 2016 wurden Dr. Pick von PETA über 50 aktuelle Aufnahmen zur Erstellung eines Sachverständigengutachtens vorgelegt. Das Gutachten belastet die Verantwortlichen schwer, da auch bei dem Rennen 2016 offensichtlich nur wenige Pferde im Einklang mit den geltenden Richtlinien und Gesetzen eingesetzt wurden.

Die Tierrechtsorganisation setzt sich für ein konsequentes Ende des Pferderennsports in Deutschland ein. Häufig werden bereits zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sich die Tiere noch im Wachstum befinden. Die Folgen sind oft Sehnenschäden und Knochenbrüche, weil der Bewegungsapparat noch nicht richtig ausgebildet ist. Zum Alltag von sogenannten Rennpferden gehört es, dass wiederholt mit der Peitsche auf sie eingeschlagen wird und sie – vor allem bei Trabrennen – durch den Einsatz von scharfen Gebissen und tierquälerischen Hilfsmitteln wie Ausbinder, Seitenstangen, Ketten, Zungenbändern, Ohrenstöpseln und Scheuklappen gefügig gemacht werden. Die Tiere leiden außerdem unter der überwiegenden Boxenhaltung ohne Weidegang oder ausreichenden Kontakt zu Artgenossen.

Pferderennen sind Tierquälerei. / © PETA Deutschland e.V.

Pferderennen sind Tierquälerei. / © PETA Deutschland e.V.

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PETA.de/Fakten_Pferdesport
PETA.de/Pferderennen
 
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Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

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