Auf Weihnachtsfeier Fisch lebendig geschluckt: PETA erstattet Strafanzeige gegen Youth Gemeinde der offenen Tür

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Lörrach / Freiburg / Stuttgart, 22. Dezember 2017 – Abartige Mutprobe: Auf der Weihnachtsfeier der Youth Gemeinde der offenen Tür mit Sitz in Freiburg und Lörrach schluckte eine junge Frau einen lebenden Fisch. Ein Video des Vorgangs wurde PETA zugesandt – die Tierrechtsorganisation hat nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Freiburg, Zweigstelle Lörrach, gegen die Frau und die Organisatoren der Weihnachtsfeier gestellt. Der sinnlose und qualvolle Tod des Tieres erfüllt für PETA den Verdacht auf Verstoß gegen Paragraph 17 Tierschutzgesetz und die Tierschutz-Schlachtverordnung.
 
„Wir wissen heutzutage, dass ein Fisch ein ‚Jemand‘ ist und kein ‚Etwas‘. Die Mutprobe hätte hier darin bestanden, Nein zu dieser Tierquälerei zu sagen und den Fisch zurück in seine Heimat zu bringen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA.
 
Der Vorfall war am 16. Dezember live auf dem Instagram-Portal der Youth Gemeinde zu sehen. In der Video-Sequenz muss die Frau einen Fisch lebendig hinunterschlucken, wenn sie nicht sagt, mit welchem Jungen sie ausgehen möchte. Alles andere als ein harmloser Spaß unter Jugendlichen: Gemäß Tierschutzgesetz gilt eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe für Personen, die ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund töten oder diesem aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende, sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügen. Eine fragwürdige Mutprobe oder zur „Bestrafung“ ist eindeutig kein vernünftiger Grund.
 
Für PETA steht fest, dass der Fisch beim Verschlucken und dem anschließenden Todeskampf unnötig langem Leiden und Stress ausgesetzt war. Das Leiden des Fisches zwischen dem unzerkauten Verschlucken und dem Eintritt seines Todes kann als länger anhaltend bezeichnet werden. Im Video ist außerdem zu sehen, dass der Fisch, bevor er lebendig und unbetäubt verschluckt wird, in einem winzigen Glas ohne Pflanzen und ohne Möglichkeit zum Schwimmen eingesperrt ist.
 
Fische sind neugierige Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. In manchen Intelligenztests schneiden Fische sogar besser ab als Schimpansen, Orang-Utans und Kapuzineräffchen [1]. Sie kommunizieren mittels Lauten und Körpersprache und schließen Freundschaften mit Artgenossen und auch mit Menschen [2]. Vor allem aber: Sie spüren Angst, Stress und Schmerz [3].
 
[1] https://www.emory.edu/LIVING_LINKS/publications/articles/Salwiczek_etal_2012.pdf
[2] http://us.macmillan.com/books/9780374714338
[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichung von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
 
Weitere Informationen
PETA.de/Fische
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex

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Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

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