Bayern: Illegalen Tierhandel mit 66 geschützten Vögeln verhindert!

Der illegale Tierhandel floriert weltweit. Nun wurde im Landkreis Hof in Bayern ein Transporter mit 66 – teils streng geschützten – Vögeln von der Polizei gestoppt. Ein Vogel war bereits tot. Papiere für den Handel mit den Tieren fehlten völlig: Nach eigenen Angaben hatten der Vogelhändler und seine Frau die Vögel auf einem Supermarktparkplatz übernommen. Bezahlt haben sie angeblich 4.000 Euro. Wer die Preise auf dem Schwarzmarkt kennt, weiß, dass der Gewinn, den das Paar erzielt hätte, um ein Vielfaches höher liegen würde.

Welche Vögel?

Es handelte sich bei den Tieren um 30 Bienenfresser, zwei Kormorane und 34 Watvögel. Einem Experten zufolge ist ein Bienenfresser auf dem Markt rund 600 Euro wert, ein Watvogel aber schnell bis zu 4.000 Euro! Einige dieser Watvögel waren wohl definitiv illegal in dem Transport, da man sie nicht in Gefangenschaft züchten könne, so die Polizei.

Vogel im Vogelkaefig
Vögel leiden in Gefangenschaft.

Der illegale Tierhandel

Wer glaubt, man könne in Deutschland keine geschützten Tiere kaufen und verkaufen, der liegt leider falsch. Es ist erschreckend, welche seltenen und teils streng geschützten Tiere scheinbar unbehelligt im Internet angeboten werden. Auch Tierbörsen bieten immer wieder Möglichkeiten, Tiere auch „unter der Ladentheke“ an interessierte Kundinnen und Kunden zu verkaufen.

Eine aktuelle Studie durchforstete Verkaufsplattformen im Internet und die sozialen Medien nach solchen Angeboten und stieß auf zigtausende Tiere im Wert von mehreren Millionen Euro. Darunter fanden sich neben Vögeln und Reptilien auch Großkatzen wie Löwen. [1]

Wie geht es den Tieren?

Millionen Tiere werden weltweit jedes Jahr eingefangen oder auf Farmen gezüchtet. Ihre Lebensbedingungen dort sind von Entbehrungen geprägt: Die Tiere werden lediglich „aufbewahrt“, um schnellstmöglich weiterverkauft zu werden. Der große Profit bleibt dabei nicht in den Ursprungsländern vieler Tiere hängen, sondern bei Zwischenhändlern und Verkäufern in Europa oder den USA.

Häufig wollen die Händler die wahre Herkunft ihrer Tiere verschleiern. Denn viele Endkunden möchten keine Tiere kaufen, die illegal auf dem Markt sind. Deshalb werden Prüfsysteme hintergangen und für den illegalen Handel die legalen Routen der tierausbeutenden Industrie genutzt: So werden z. B. 80 % der jährlich aus Indonesien exportierten Grünen Baumpythons illegal in freier Wildbahn gefangen und über „Zuchtfarmen“ mit dem Prädikat „in Gefangenschaft gezüchtet“ weiterverkauft.

Exotische Echsen tot in einer Transportbox
Viele exotische Tiere überleben den Transport nicht.

Um von ihrem Herkunftsort in das Zielland transportiert zu werden, steckt man die empfindlichen Wildtiere meist in winzige Boxen. Illegal importierte Tiere wurden schon in Socken, winzigen Plastikröhren oder anderen Gegenständen gefunden, die vor dem Zoll verborgen bleiben sollen. Ein Großteil der Tiere überlebt die Reise nicht.

Was Sie tun können

  • Kaufen Sie niemals ein Wildtier – egal, ob illegal oder legal. Diese Tiere sind für ein Leben in Freiheit bestimmt, nicht für einen Käfig oder Glaskasten.
  • Besuchen Sie auch keine Vogel– oder Reptilienbörsen, denn Ihr Eintrittsgeld fördert den Handel, selbst wenn Sie kein Tier erwerben.
  • Unterstützen Sie uns bei unserer Petition für ein Heimtierschutzgesetz.