Beginn der Hauptjagdsaison: PETA rät Spaziergängern und Anwohnern in Bremen zu erhöhter Vorsicht

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Bremen / Stuttgart, 29. Oktober 2020 – Risiko beim Waldausflug: Trotz verpflichtender „Jagdausbildung“ passiert es immer wieder, dass Jäger Passanten durch Fehlschüsse oder Querschläger gefährden und die öffentliche Sicherheit durch fahrlässiges Handeln stören. In diesem Jahr ereigneten sich Medienberichten zufolge bereits elf „Jagdunfälle“ in Deutschland, bei denen sieben Personen verletzt wurden und ein Mensch, ein Pferd sowie ein Esel starben. Weitere Menschen gerieten unter Beschuss und kamen mit dem Schrecken davon. Die Tierrechtsorganisation PETA rät der Bevölkerung in Bremen während der Hauptjagdsaison von Oktober bis Januar zu erhöhter Vorsicht und empfiehlt Naturfreunden, Jagdgebiete zu meiden sowie auf Warn- und Hinweisschilder zu achten.
 
„Bei der Jagd besteht Gefahr für jedes Lebewesen, das sich in der Nähe aufhält – ob Mensch oder Tier“, so Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Immer wieder ereignen sich Vorfälle, bei denen Fehlschüsse oder Querschläger Menschen und Tiere verletzen oder gar töten, Gewehrkugeln in Häuser einschlagen oder Spaziergänger plötzlich unter Beschuss geraten. Die Hobbyjagd muss verboten werden.“

Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Jagd nicht geeignet ist, um Wildpopulationen dauerhaft zu regulieren. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die Geschlechtsreife weiblicher Tiere beispielsweise in bejagten Wildschweinpopulationen früher eintritt, wodurch sich die Geburtenrate erhöht. [1] Demnach bedingt ein hoher Jagddruck, dass in dem Gebiet die Population der betreffenden Wildtiere ansteigt. Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd: Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet.
 
Den mehr als 380.000 Hobbyjägern in Deutschland stehen etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüber. Eine 2018 im Auftrag von PETA durchgeführte repräsentative Forsa-Umfrage bestätigt, dass mit 49 Prozent ein Großteil der Bundesbürger die Hobbyjagd ebenfalls ablehnt.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Jagdunfaelle
PETA.de/Themen/Jagd
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]
 

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