Apen / Stuttgart, 13. Oktober 2017 – Täter gesucht: Laut dem Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz wurde der am Samstag bei Vreschen-Bokel in einem Maisfeld tot aufgefundene Wolf erschossen. Das bestätigte eine Untersuchung des Tierkörpers im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin. Zunächst war man davon ausgegangen, dass der junge Wolfsrüde Opfer eines Verkehrsunfalls geworden ist. Die Polizei hat ein Verfahren gegen Unbekannt eingeleitet. Um die Suche nach dem Täter zu unterstützen, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise, die den Schützen überführen, aus. Zeugen, die Informationen zu diesem Fall beisteuern können, wenden sich bitte per E-Mail oder telefonisch unter 01520 7373341 an die Tierrechtsorganisation oder direkt an die Polizei. Der Pressemitteilung des NLWKN zufolge handelt es sich um den vierten Fall einer illegalen Tötung eines streng geschützten Wolfs in Niedersachsen seit 2003. Im Nordwesten des Landes ist der Rüde der zweite in etwas mehr als 12 Monaten nachweislich illegal erschossene Wolf.
„Bitte helfen Sie mit, diese brutale Tat aufzuklären“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Wir hoffen, dass der Mensch aus der Vergangenheit gelernt hat und die Rückkehrer nicht ein zweites Mal durch Jäger verfolgt und ausgerottet werden.“
Der Wolf übernimmt eine wichtige Funktion im Ökosystem. Über 100 Jahre hat es gedauert, bis sich Wölfe wieder in Deutschland ansiedelten, nachdem sie von Jägern ausgerottet worden waren. Die Maßnahmen zum Schutz dieser wundervollen Tiere haben erste Erfolge gezeigt: Mittlerweile leben schätzungsweise 61 Wolfsrudel in Deutschland. [1] Platz gäbe es für etwa 400. Der Abschuss streng geschützter Tierarten, wie Wolf oder Luchs ist kein Kavaliersdelikt und kann mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Laut einer Recherche des MDR wurden seit 2000 bislang 18 illegale Wolfstötungen in Deutschland bekannt- die Dunkelziffer liegt vermutlich höher. Die Täter werden nahezu nie gefasst. Lediglich drei Schützen konnten bislang überführt werden: alle drei Jäger. [2] PETA fordert eine fachkundige und regional unabhängige Ermittlungsbehörde zur Aufklärung illegaler Tötungsdelikte von geschützten Tierarten.
[1] http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Themen-des-Tages-Die-Rueckkehr-der-Raeuber-hellip;art742,4705368
[2] MDR (2016): MDR Naturfilme Tier im Visier Schuesse in der Wolfsheide. https://www.youtube.com/watch?v=jyx6CMqrxl0
Weitere Informationen:
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Jagd
Veganblog.de/2016/08/woelfe-unter-beschuss-illegale-wolfstoetungen-in-deutschland/
Veganblog.de/2014/08/trophaeenjagd-wolf-erschossen-und-gekoepft/
Veganblog.de/2015/03/jaeger-starten-hetzkampagne-woelfe-unter-beschuss/
Veganblog.de/2015/07/angeblicher-wolfsangriff-von-jaeger-frei-erfunden/
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]