Brutale Fischquälerei als Freizeitevent: PETA übt scharfe Kritik an „Fishing Masters Show“ in Stralsund

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Stralsund / Stuttgart, 19. Juni 2019 – Sie zappeln schmerzerfüllt am Haken, ringen nach Luft und versuchen zu entkommen – vergeblich: Am kommenden Wochenende soll auf der Hafeninsel in Stralsund die „Fishing Masters Show“, das größte Angelevent Deutschlands, ausgerichtet werden. PETA kritisiert die Veranstaltung scharf. Das Aufspießen an einem Angelhaken bereitet den Fischen unsägliche Schmerzen. Anschließend werden sie an Land gezogen, wo sie oft qualvoll ersticken oder erschlagen und teils noch bei Bewusstsein ausgenommen werden. Angelveranstaltungen wie die in Stralsund verherrlichen den grausamen Umgang mit den sensiblen Tieren. Die Tierschutzorganisation setzt sich für ein Ende des „Angelsports“ ein und fordert die Stadt auf, die Veranstaltung künftig zu untersagen.
 
„Angeln ist ein grausames ‚Hobby‘, denn genau wie Hunde, Katzen und andere Tiere können auch Fische Schmerzen empfinden“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA. „Könnten Fische ihre Schmerzen durch laute Schreie ausdrücken, würde niemand mehr behaupten, Angeln sei eine Beschäftigung, die der Entspannung und Erholung dient.“
 
PETA veranschaulicht das Leid der Tiere beim Angeln mit folgendem Beispiel: „Stellen Sie sich vor, man bohrt einen Metallhaken durch Ihren Mund und zieht Sie – mit Ihrem ganzen Gewicht an diesem Haken hängend – in ein Element, in dem Sie keine Luft mehr bekommen.“
 
Fische sind neugierige und freundliche Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben, kommunizieren auf vielfältige Weise und schließen Freundschaften [1]. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [2]

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
PETA kritisiert neben der konventionellen Fischerei zu Ernährungszwecken auch das sogenannte Catch & Release. Das Fangen und anschließende Freilassen von Fischen ist insbesondere unter Karpfenanglern weit verbreitet. Hierbei werden Fischen länger anhaltende Leiden zugefügt. Stress, Atemnot und körperliche Verletzungen sind die Folgen. Einer aktuellen Studie zufolge sterben bei dieser Praxis 40 Prozent der Fische [3]. PETA spricht sich grundsätzlich gegen das Angeln und den Fischfang aus und hat mit zahlreichen bundesweiten Aktionen am dritten Welttag zur Abschaffung von Fischerei am 30. März 2019 teilgenommen.
 
[1] Balcombe, J. (2016): What a fish knows: The inner lives of our underwater cousins.
[2] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose).
[3] https://www.researchgate.net/publication/301891663_Lake_trout_hooking_mortality_in_lakes_Superior_and_Huron.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fische
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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