Video: Gewaltsame Elefantendressur beim Zirkus Casselly

Unter Elefanten-Expert:innen ist es unstrittig, dass Elefanten im Zirkus niemals freiwillig auftreten, sondern nur durch die Ausübung von Gewalt und Zwang. Dabei kommen hinter den Kulissen üblicherweise sogenannte Elefantenhaken, ein spitzer Metallhaken auf dem Ende eines Stockes, oder Elektroschocker zum Einsatz.

Um ahnungslosen Zirkusbesucher:innen ständig neue, gefährliche Tricks mit Elefanten anbieten zu können, peinigte der Elefanten-Dompteur Rene Casselly sr. seine Elefanten sogar in der Zirkusmanege. Ende Januar 2012 hat sich Casselly noch bei dem von PETA wegen der Wildtier-Darbietungen heftig kritisierten Internationalen Circus-Festival in Monte Carlo feiern lassen. Er wurde dort sogar mit einem Preis ausgezeichnet, doch hinter den Glitzerkulissen verbirgt sich blanke Tierquälerei.

Eine Videoaufnahme aus der Vorstellung im Karlsruher Weihnachtscircus Anfang 2012 zeigt deutlich, wie die Elefanten bei bestimmten Dressurtricks einen Metallhaken von Casselly sr. zu spüren bekommen. Blitzschnell zieht Rene Casselly sr. den Haken aus seiner Tasche und manipuliert damit den Elefanten am Kinn und am Bein. Unmittelbar nach der Szene lässt er den Metallhaken schnell und fast unbemerkt wieder verschwinden. Kaum jemand im Publikum bekommt davon etwas mit.

Mann schlaegt Elefant mit Elefantenhaken
Mann schlaegt Elefant mit Elefantenhaken

Bei einer Kontrolle wurde festgestellt, dass es sich nach Aussage des Karlsruher Veterinäramts um einen „modifizierten Elefantenhaken“ handelte, der wohl speziell für den unauffälligen Einsatz in der Manege entwickelt wurde.

Obwohl der Elefantenhaken das gängigste Mittel zur Züchtigung von Elefanten darstellt, ist der Einsatz gesetzlich noch immer nicht verboten. Zahlreiche Videoaufnahmen mit versteckter Kamera belegen, dass Elefanten in vielen Zirkussen mit dem Elefantenhaken verprügelt und gequält werden, um sie zum Gehorsam zu zwingen.

Zu Beginn der Gastspiele des Karlsruher Weihnachtscircus Ende 2011 haben wir von PETA zudem eine eidesstattliche Aussage von einer Zuschauerin erhalten, die sogar den mutmaßlichen Einsatz eines Elektroschockers beobachtete. Laut Staatsanwaltschaft Karlsruhe konnte der Einsatz eines Elektroschockers bei anschließenden Ermittlungen jedoch nicht nachgewiesen werden.

Der renommierte Elefanten-Kenner Dr. Fred Kurt, Mitglied der „Asian Elephant Specialist Group“ der Weltnaturschutzunion (IUCN) und Autor zahlreicher Bücher und Fachartikel über Elefanten in Menschenhand, hat für PETA die Videoaufnahmen von Rene Casselly sr. in Karlsruhe kommentiert:

„Die Elefanten wissen ganz genau, daß sie Schmerzen zu erwarten haben, wenn sie nicht gehorchen. Den Haken hält Herr Casselly in seiner Faust genauso, wie auch ein Elektroschockgerät gehalten wird. Allein die Andeutung oder die Handbewegung des Dompteurs in der Manage erinnert den Elefanten an das schmerzhafte Training, daher fügt er sich, auch wenn das Elektroschockgerät nicht jedes Mal dabei ist. Hinter den Kulissen wird mit Elefanten wenig zimperlich umgegangen. Ohne die Zufügung von Schmerzen mit einem Hilfsmittel wie Elektroschocker oder Elefantenhaken würde kein Elefant in der Manege diese Dressurnummern ausführen und sicher sich auch nicht auf den Hinterbeinen aufrichten. Übrigens sind beim Bullen Mambo, so fand die European Elephant Group, die Hinterbeine deformiert, was auch jedem aufmerksamen Amtstierarzt auffallen müsste. Und diese Deformationen beruhen auf regelmäßig überlasteten Gelenken, Sehnen und Muskeln.“

Dr. Fred Kurt, Mitglied der „Asian Elephant Specialist Group“

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