Chemnitz: Ungeborene Küken für Glücksspiel missbraucht – PETA fordert Abbruch des Gewinnspiels in Einkaufszentrum „Sachsen Allee“

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Chemnitz / Stuttgart, 25. März 2015 – Kein glücklicher Start für Tierkinder: Im Chemnitzer Einkaufszentrum „Sachsen Allee“ läuft derzeit eine Gewinnspielaktion mit 24 echten Hühnereiern. Ein Brutapparat soll den gefiederten Nachwuchs inmitten der Ladenstraße künstlich ausbrüten. Jedes Ei trägt eine Nummer, sodass Kunden vor Ort oder via Internetformular tippen können, welches der Küken als erstes schlüpft. Der Gewinner soll einen Einkaufsgutschein erhalten. PETA Deutschland e.V. kritisiert das Einkaufszentrum für dieses Gewinnspiel, bei dem Tiere rücksichtslos für eine Marketing-Aktion benutzt werden. Die sterile Umgebung im Eierbrüter sowie das Fehlen der Mutter sind weder tiergerecht noch natürlich für die Hühnerkinder – wenn auch trauriger Alltag in der Eierindustrie. Das durch die Tierrechtsorganisation verständigte Veterinäramt in Chemnitz sieht keinen Grund einzuschreiten und hat den Brutapparat sogar genehmigt. Nach Auffassung von PETA versagt die Behörde damit in ihrer Funktion, Tiere vor Missbrauch zu schützen. Zum Wohle der ungeborenen Küken fordert die Tierrechtsorganisation ein vorzeitiges Ende des Gewinnspiels.
 
„Egal ob noch im Ei oder schon auf der Welt: Küken gehören nicht in ein Einkaufszentrum. Die Tierbabys haben dort nichts, was für sie wichtig und natürlich ist und rufen verzweifelt nach ihrer Mutter“, so Lisa Wittmann, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Gerade auch Kinder sehen, wie die Bedürfnisse der Küken bei dieser unbedachten Aktion zu Unterhaltungszwecken komplett ignoriert werden und sie lernen nichts über das naturgemäße Familienleben der Tiere.“
 
Die Hühnereier stammen vom Sächsischen Rassegeflügelverband, der die Tiere nach dem Schlupf wieder aufnehmen will. Nach ihrer Geburt erwartet die Küken dort aller Wahrscheinlichkeit nach kein langes und glückliches Leben. Je nach „Rasse“ und Geschlecht werden sie wegen ihrer Eier oder ihres Fleisches genutzt und auch getötet. Für die Züchter besonders wertvolle und schöne Tiere müssen ihr Leben auf sogenannten Rassegeflügelschauen in engen Käfigen und vor vielen Zuschauern fristen.

Hennen sind liebevolle Mütter und umsorgen ihren Nachwuchs hingebungsvoll, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Sie nehmen sogar schon vor dem Schlupf Kontakt zu ihren Kindern in den Eiern auf. Außerdem stehen Hühner den meisten Säugetieren in Sachen Intelligenz in nichts nach.
 
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass auch der Kauf unbefruchteter Eier mit großem Tierleid verbunden ist, auch wenn dieses gerade zu Ostern oft hinter bunt gefärbten Schalen verborgen wird. Jeden Tag leiden weltweit Milliarden Hühner für die Eierindustrie: Meist zu mehreren Tieren in Käfige gesperrt oder dicht an dicht in Bodenhaltung gedrängt, stehen sie in ihren eigenen Exkrementen. Egal in welcher Haltungsform – viele sterben, und die Überlebenden sind gezwungen, neben ihren verletzten oder toten Artgenossen auszuharren und Tag für Tag Eier zu „produzieren“. Zudem werden jedes Jahr alleine in Deutschland etwa 50 Millionen männliche Küken lebendig geschreddert oder vergast, da sie keine Eier legen und somit wertlos für die Industrie sind.
 
Hühner legen Eier aus demselben Grund wie andere Vögel auch: um sich fortzupflanzen. Das ursprüngliche Huhn (Bankivahuhn) legt nur etwa 20 Eier im Jahr – eben so viele, wie zum Arterhalt nötig sind. Der Mensch züchtete dem Huhn über Jahrzehnte eine unnatürlich hohe Legeleistung von mehr als 300 Eiern im Jahr an. Diese enorme Zahl nimmt jedoch nach nur etwas mehr als einem Jahr ab, daher werden die Tiere nach ihrem kurzen entbehrungsreichen Leben im Schlachthaus getötet und durch junge Hennen ersetzt.

PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, gegessen zu werden. Mit PETAs kostenlosem Veganstart-Programm gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, sondern jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten.
 

Weitere Informationen:
Veganstart.de
PETA.de/Themen/Ernährung
PETA.de/Themen/Eier
PETA.de/Ostern-auch-für-Tiere-ein-Feiertag
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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