„Christel-Sembach-Krone-Weg“ für Freiham: PETA kritisiert Entscheidung des Münchner Stadtrats, Straße nach verstorbener Zirkuschefin zu benennen

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München / Stuttgart, 31. Januar 2019 – Heute hat der Kulturausschuss des Münchner Stadtrats beschlossen, fünf Straßen in Freiham nach Personen zu benennen, die sich herausragend auf sozialer, politischer oder kultureller Ebene engagiert haben. Unter den Namen befindet sich auch Christel Sembach-Krone, die verstorbene Zirkusdirektorin des Circus Krone. Die Tierrechtsorganisation PETA kritisiert den Stadtratsbeschluss, da Sembach-Krone 2009 wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz in der Elefanten- und Pferdehaltung rechtskräftig zu einem Bußgeld verurteilt wurde. Zahlreiche behördliche Unterlagen sowie Videoaufnahmen belegen zudem schwere haltungsbedingte Verhaltensstörungen von Tieren, die unter ihrer Verantwortung standen.
 
„Christel Sembach-Krone wird mit der Straßenbenennung unter anderem für ihre ‚Pferdedressur‘ geehrt, doch insbesondere die Pferde leiden bei Circus Krone vielfach an Verhaltensstörungen“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Die Entscheidung des Kulturausschusses ist enttäuschend. Eine wegen Tierquälerei verurteilte Zirkusdirektorin sollte nicht das Aushängeschild eines fortschrittlichen, inklusiven Stadtteils sein.“
 
Wiederholt erhebliche Missstände bei Circus Krone festgestellt
 
Mehrere Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten bei Circus Krone in den vergangenen Jahren wiederholt gravierende Missstände bei der Tierhaltung fest, die die Tierrechtsorganisation im Wortlaut auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Darin ist beispielsweise von „erheblichen Leiden“ der Pferde die Rede; bei den Elefanten wurden „deutliche Haltungsmängel und Verhaltensstörungen“ sowie „degenerative Veränderungen“ des Bewegungsapparats nachgewiesen.
 
Dass die Tiere bei Circus Krone leiden, ist auch in einem Video zu sehen. Dieses zeigt nicht nur die Verhaltensstörungen der Elefanten, einiger Pferde und Löwen, sondern gibt auch einen Einblick in den gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren: Die Elefanten werden jede Nacht an zwei Beinen fixiert und mit dem Elefantenhaken – einem Stock mit spitzem Metallhaken – gequält, damit sie gehorchen. Die Raubkatzen müssen Peitsche und Stock fürchten, wenn sie die eintönigen Tricks in der Manege verweigern.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Tierrechtsorganisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/kronechronik
PETA.de/circuskrone
 
Link zum Video: Tierquälerei bei Circus Krone 
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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