Circus Carl Busch mit umstrittener Elefantendressur in Ehingen: PETA appelliert an die Stadtverwaltung, ein kommunales Wildtierverbot einzuführen

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Ehingen / Stuttgart, 16. April 2015 – Rechtliche Rückendeckung für den Tierschutz nutzen: Der ab heute in Ehingen gastierende Circus Carl Busch sieht sich wegen der Mitführung zweier verhaltensgestörter Elefanten mit schweren Vorwürfen der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. konfrontiert. 2012 und 2013 wurden bei mehreren Gastspielen Ausbrüche von Elefanten registriert sowie Misshandlungen der Tiere durch das Zirkuspersonal. Die umfangreiche Historie erheblicher Missstände und Tierquälereien bei der Elefantenhaltung hat bereits zu mehreren Bußgeldverfahren gegen Circus Carl Busch geführt. PETA appelliert nun an die Ehinger Stadtverwaltung, eine Initiative für ein kommunales Verbot von Wildtieren im Zirkus zu starten. Dafür übersandte die Tierrechtsorganisation der Behörde ein aktuelles erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgerichts München (Az. M 7 K 13.2449), wonach ein solches Verbot rechtmäßig ist.
 
„Das neue Urteil aus München gibt Städten, die ihre Flächen nicht an Zirkusbetriebe mit Wildtieren vermieten wollen, Rechtssicherheit“, so Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA Deutschland e.V. „Jetzt sollten die Verantwortlichen in Ehingen ein Zeichen für den Tierschutz setzen und Elefanten, Löwen und Bären im Zirkus endlich verbieten.“
 
Bei den 2014 in Köln, Bremen und Coburg abgehaltenen Gastspielen des Circus Carl Busch durften die Elefanten nicht in der Manege auftreten – die Städte hatten bereits entsprechende Regelungen für den Tierschutz umgesetzt. PETA weist darauf hin, dass der Zirkus für seine notorisch mangelhafte Elefantenhaltung bekannt ist. Weil die Elefanten immer wieder nächtelang auf dem Zirkustransporter ausharren mussten – teilweise bei eiskalten Temperaturen – wurde der Zirkus auf Betreiben der Veterinärbehörden in Wiesbaden und Darmstadt Ende 2010 zu Bußgeldern verurteilt. Im November 2011 und März 2012 unterrichtete PETA das Stuttgarter Veterinäramt über die mangelhafte Gehegeausstattung und die Haltung an blanken Fußketten.
 
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bezüglich exotischer Wildtierarten wie Elefanten, Tiger oder Affen spricht sich auch die Bundestierärztekammer sowie der Bundesrat für ein Verbot aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer aktuellen repräsentativen FORSA-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 % der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können. 17 europäische Länder wie beispielsweise Belgien, Österreich und Griechenland haben bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA übt in dem Zusammenhang scharfe Kritik an der CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.

Weitere Informationen:
Chronik über Circus Carl Busch
PETA.de/Wildtierdressur
PETA.de/Zirkus
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]

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