Circus Krone Gastspiel in Zwickau: PETA appelliert an Stadtrat, ein rechtssicheres Wildtierverbot zu beschließen

PETA Logo

Zwickau / Stuttgart, 6. September 2017 – Leid der Elefanten stoppen: Ab kommender Woche Mittwoch gastiert Circus Krone mit zahlreichen exotischen Tieren wie Löwen, Tigern und einem Nashorn in Zwickau. Deutschlands größter Zirkusbetrieb mutet den Reisestress sogar den schwer verhaltensgestörten Elefanten zu. Die Tierrechtsorganisation PETA appelliert an den Stadtrat, ein Zeichen für den Tierschutz zu setzen und Zirkusse mit Wildtieren zumindest auf kommunalen Flächen nicht mehr zuzulassen. Erst kürzlich erklärte die Landesdirektion Sachsen solche Beschlüsse für rechtswidrig und bewegte damit etwa die Stadt Leipzig dazu, ihren Beschluss aufzuheben. Dabei haben hierzulande bereits rund 90 Städte und Gemeinden, beispielsweise Erfurt, Düsseldorf und Stuttgart, ein kommunales Wildtierverbot beschlossen. PETA übt nun scharfe Kritik an dem Gebaren der  Landesdirektion: Statt den Wunsch vieler Stadtparlamente zu respektieren und durch eine entsprechende Beratung zu unterstützen, stellt sich die Landesdirektion auf die Seite der Zirkusbranche. Die Tierrechtsorganisation fordert den Zwickauer Stadtrat auf, ein rechtssicheres Verbot auf den Weg zu bringen, in dem vor allem die Abwehr von Gefahren durch Großwildtiere im Vordergrund steht. Auf PETA.de/Wildtierverbot steht hierfür ein Musterantrag zur Verfügung, mit dem Kommunalparteien in ihrer Stadt für ein Wildtierverbot aktiv werden können.
 
„Die Landesdirektion Sachsen sollte die Städte beraten, ein rechtssicheres Verbot umzusetzen, statt die kommunalen Tierschutzbemühungen auf destruktive Weise zu unterbinden“, so Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Wir hoffen, dass sich Zwickau nicht davon entmutigen lässt und einen auf die Gefahrenabwehr begründeten Beschluss initiiert.“
  
Hinsichtlich der insgesamt uneinheitlichen Rechtsprechung verschiedener deutscher Gerichte bestätigt ein neues Gutachten aus dem baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum (MLR), dass kommunale Wildtierverbote auch weiterhin zulässig sind – insbesondere, wenn neben tierschutzfachlicher Erwägungen auch der kommunalrechtlich relevante Aspekt der Gefahrenabwehr als ein wesentlicher Grund für das kommunale Verbot genannt wird, denn die Verantwortung dafür liegt bei den Kommunen. Jährlich mehrere Dutzend, teils gefährliche Ausbrüche von Tieren im Zirkus bestätigen die Notwendigkeit einer weitergehenden Regelung.
 
Ein Video der Tierrechtsorganisation zeigt nicht nur die Verhaltensstörungen der Elefanten, einiger Pferde und Löwen, sondern gibt auch einen Einblick in den gewaltvollen Umgang des Circus Krone mit vielen Tieren: Die Elefanten werden jede Nacht an zwei Beinen fixiert und mit dem Elefantenhaken – einem Stock mit einem spitzen Metallhaken – gequält, damit sie gehorchen. Die Raubkatzen müssen Peitsche und Stock fürchten, wenn sie die eintönigen Tricks in der Manege verweigern. Mehrere Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten bei Circus Krone in den vergangenen Jahren wiederholt gravierende Missstände bei der Tierhaltung fest, die die Tierrechtsorganisation im Wortlaut auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Darin ist beispielsweise von „erheblichen Leiden“ der Pferde die Rede; bei den Elefanten wurden „deutliche Haltungsmängel und Verhaltensstörungen“ sowie „degenerative Veränderungen“ des Bewegungsapparats nachgewiesen.
 
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.

Weitere Informationen:
PETA.de/CircusKrone
PETA.de/Tierverbot-Zirkus
PETA.de/Zirkusunfaelle

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]
 

Kontakt

Kontakt
Kopieren