Circus Krone in Regensburg: PETA kritisiert Parteien im Stadtrat für Zustimmung zu Wildtierdressuren

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Regensburg / Stuttgart, 25. Oktober 2016 – Leid in der Manege: Ab kommendem Donnerstag gastiert Circus Krone mit zahlreichen Wildtieren in Regensburg. Die Tierrechtsorganisation PETA übt nun scharfe Kritik an jenen Stadtratsfraktionen, die Ende Juni im Verwaltungsausschuss einen Antrag der LINKE für eine tierfreundliche Platzvergaberegelung abgelehnt haben. Entgegen den Aussagen der Stadtpolitiker, künftig nur noch Zirkusbetriebe ohne Verfehlungen zuzulassen, kommt mit Krone nun ein Zirkus in die Stadt, bei dem Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter in den vergangenen Jahren wiederholt gravierende Missstände bei der Tierhaltung feststellten. In den von PETA auf PETA.de/CircusKrone veröffentlichten Zitaten ist beispielsweise von „erheblichen Leiden“ der Pferde die Rede, bei den Elefanten wurden „deutliche Haltungsmängel und Verhaltensstörungen“ sowie „degenerative Veränderungen“ des Bewegungsapparats nachgewiesen. PETA appelliert an die Kommunalpolitiker, ein Zeichen für den Tierschutz zu setzen und mit einer neuen Initiative der Tierquälerei in der Manege einen Riegel vorzuschieben.
 
„Das Leiden der Tiere im Zirkus muss endlich ein Ende haben“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Tradition rechtfertigt keine Tierquälerei.“
 
Ein von PETA im Mai 2016 veröffentlichtes Video über zahlreiche Tierquälereien in Deutschlands größtem Zirkusbetrieb bewegte Millionen Menschen. Seit der Veröffentlichung im Mai wurde das Video über 4,3 Millionen Mal angeschaut und über 100.000 Mal geteilt. Die Aufnahmen zeigen Elefanten, Pferde und Löwen, die aufgrund der mangelhaften Haltungsbedingungen unter teils schweren Verhaltensstörungen, sogenannten Stereotypien, leiden. Das Video gibt außerdem einen Einblick in den gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren: Die Elefanten werden die meiste Zeit ihres Lebens an zwei Beinen angekettet und mit dem Elefantenhaken – einem Stock mit einem spitzen Metallhaken – gequält, damit sie gehorchen. Die Raubkatzen müssen Peitsche und Stock fürchten, wenn sie die eintönigen Tricks in der Manege verweigern.
 
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte tierfreundlichen Städten im April 2016 den Rücken gestärkt und anlässlich der Klage eines Zirkusbetriebs ausdrücklich betont, dass die Kommunen die volle Entscheidungshoheit darüber haben, an welche Schaustellerunternehmen sie ihre Flächen vermieten [1]. Ein vorangegangenes Urteil des Verwaltungsgerichts München über die Zulässigkeit eines kommunalen Wildtierverbots für Zirkusbetriebe in der Stadt Erding ist somit rechtskräftig [2]. In Deutschland haben bereits 70 Städte – darunter Köln, Düsseldorf, Erlangen, Schwerin und Heilbronn – ein Zirkuswildtierverbot auf eigenen Flächen beschlossen. Neben dem Bundesrat unterstützen auch die Bundestierärztekammer sowie die Mehrheit der deutschen Bevölkerung die Forderung nach einem Wildtierverbot: Einer repräsentativen forsa-Umfrage zufolge finden 82 Prozent der Deutschen, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können.
 
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.
 
[1] Kveton, P. (2016): Zirkus zieht Klage zurück. Kommunen dürfen weiter Verbote für Wildtiere erlassen. In: Bayerischer Rundfunk. http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/wildtierverbot-zirkus-klage-erding-100.html (11.05.2016).
[2] VG München, Az. M7K 13.2449.

Angekettete Elefanten bei Circus Krone / © PETA
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Link zum Video: Tierquälerei bei Circus Krone
 
Weitere Informationen:
PETA.de/CircusKrone
PETA.de/Wildtierdressur
PETA.de/KroneZoo
PETA.de/KroneChronik
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]
 

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