Disneyfilm „Findet Dorie“: PETA warnt vor Ansturm auf Paletten-Doktorfisch

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Stuttgart, 28. September 2016 – Aquarien – kein Spaß für Fische: Am Donnerstag kommt „Findet Dorie“, der Nachfolger des Films „Findet Nemo“, in die Kinos. Im neuen Disneyabenteuer ist der Paletten-Doktorfisch Dorie auf der Suche nach seiner Familie, wird jedoch zunächst von Menschen eingefangen und in ein Aquarium gesperrt. Die Botschaft des Films ist klar: Fische wollen frei sein. Die Tierrechtsorganisation PETA wünscht allen Kinogängern viel Spaß, fordert aber dazu auf, echte „Dories“ dort zu lassen, wo sie hingehören: im Meer.
 
„Fische sind kein Spielzeug, sondern Tiere, die uns sehr ähnlich sind und ähnliche Bedürfnisse haben", so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA. „Sie haben ein Zuhause, oftmals einen Partner und schließen Freundschaften mit anderen Fischen. Sie möchten nicht aus ihrer Heimat gerissen und in ein enges Becken gesperrt werden. Hinzu kommt, dass Tausende Fische bereits beim Fang oder Transport sterben – oder aber später bei nicht artgerechter Haltung in den Aquarien.“
 
PETA befürchtet, dass nun viele Kinder aufgrund des Kinofilms einen Paletten-Doktorfisch zu Hause haben möchten – wie schon 2003 bei „Findet Nemo“. Doch ein Ansturm auf die Fische hätte schlimme Folgen für die Meeresbewohner und die Umwelt. Paletten-Doktorfische können nicht gezüchtet werden. Somit sind alle „Dories" im Handel Wildfänge. Doch bereits beim Fang und Transport der Fische kommt es zu zahlreichen Todesfällen. Um Zierfische einzufangen, wird oft das Nervengift Cyanid ins Riff, den Lebensraum der Exoten im Indopazifik, gesprüht, um die Fische zu betäuben. Hierdurch sterben bereits viele Fische beim Fang, andere überleben die Reise nicht. Auch Korallen und andere Meeresbewohner leiden unter den Folgen des Cyanidfangs.
 
Fische sind faszinierende Lebewesen, die in der Natur majestätisch durch Meere gleiten. Werden die Wasserbewohner jedoch eingesperrt und gezwungen, ihr Leben hinter Glasscheiben in oftmals kargen und engen Becken zu verbringen, leiden sie oft sehr und werden krank oder zeigen Verhaltensstörungen. Fische verständigen sich durch eine umfassende Palette von Tönen und Lauten untereinander. Wissenschaftler veröffentlichten vor Kurzem beeindruckende, vor der Küste Australiens aufgenommene Fischchorgesänge [1]. Pumpen und Filter, wie sie in vielen häuslichen Aquarien notwendig sind, können diese Kommunikation stören. Die meisten Fische genießen ein Leben in Gemeinschaft und entwickeln Beziehungen zueinander. Im Meer leben erwachsene Paletten-Doktorfische oft als Paar zusammen; Jungfische leben in kleinen Schwärmen. Werden sie als Wildfang aus dem Meer gefischt, vermissen sie ihr Zuhause und ihr soziales Umfeld – genau wie Dorie.
Im Juli hatte sich PETA an Tetra, einen laut eigenen Angaben führenden Hersteller von Aquaristikzubehör, gewandt. Das Unternehmen wirbt mit einem Themenaquarium zu „Findet Dorie“. Die Tierrechtsorganisation hatte darum gebeten, das Aquarium aus dem Sortiment zu streichen. Tetra verwies daraufhin auf ein offizielles Statement, in dem es unter anderem heißt: „Bitte keine Meerwasserfische in Tetra-Aquarien […] Die von Tetra angebotenen Einsteiger-Aquarien sind nicht für die artgerechte Haltung von Meerwasserfischen geeignet."
 
Kindgerechte Informationen, warum Fische nicht in Aquarien leben möchten, finden Kinder unter PETAKids.de/Findet-Dorie. Coole PETAKids-Aufkleber zum Thema „Lasst Fische in Freiheit leben“ können unter PETAKids.de/Bestellen kostenlos bestellt werden.
 
Quellen
[1] https://www.newscientist.com/article/2106331-fish-recorded-singing-dawn-chorus-on-reefs-just-like-birds/
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische-in-Aquarien-nein-danke
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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