Drei tote Gepardenbabys im Thüringer Zoopark Erfurt – PETA kritisiert Großkatzenhaltung in Zoos

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Erfurt / Stuttgart, 22. November 2017 – Nach einer Totgeburt und dem Tod zwei weiterer Gepardenbabys im Erfurter Zoo übt PETA scharfe Kritik an der nicht vertretbaren Haltung und Nachzucht von Großkatzen in zoologischen Einrichtungen. Bei Großkatzen in Zoogefangenschaft sind Verhaltensstörungen und plötzliche Todesfälle keine Seltenheit. Die neurologischen Krankheitssymptome der verstorbenen Gepardenbabys werfen für die Tierrechtsorganisation zudem die Frage auf, ob die Elterntiere miteinander verwandt sind und die Jungtiere unter Folgen der Inzucht gelitten haben. Da Raubkatzen in kleinen Zoogehegen immens leiden, fordert PETA ein Nachzucht- und Importverbot, um die Großkatzenhaltung mittelfristig auslaufen zu lassen.
 
„Die Haltung von Großkatzen in Gefangenschaft ist nicht artgerecht möglich“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Zoo und Zirkus bei PETA. „Die Tiere leiden vor allem seelisch unter den artwidrigen Bedingungen im Zoo. Es sind nicht nur die viel zu kleinen Gehege, sondern auch das unterdrückte Sozial- und Jagdverhalten. Wildtiere haben nichts in Gefangenschaft zu suchen.“
 
Die Nachzucht mit verwandten Elternteilen ist in vielen Zoos gängige Praxis, obwohl die Nachkommen häufig erhebliche genetische Defekte aufweisen. Erst im Juli 2017 wurden im Zoo Dresden drei junge Schneeleoparden eingeschläfert, die an einer möglicherweise erblichen Augenkrankheit litten. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass es nicht möglich ist, im Zoo geborene Großkatzen auszuwildern; die Haltung der Tiere in Gefangenschaft trägt somit nicht zum Artenschutz bei.
 
PETA spricht sich grundsätzlich gegen die Haltung von Wildtieren in Zoos aus. Geparden sind die schnellsten Landtiere der Welt. Die majestätischen Tiere bewohnen in freier Wildbahn ein Revier von mehreren hundert Quadratkilometern; in Gefangenschaft hingegen sind sie zu einem qualvollen Leben auf wenigen Quadratmetern verdammt. Artwidrige Haltungsbedingungen und schwere Verhaltensstörungen sind in zoologischen Einrichtungen eher die Regel als die Ausnahme. Die Besucher lernen nichts über die Bedürfnisse und Lebensverhältnisse von Tieren, wenn diese ihr Dasein in einer derart unnatürlichen Umgebung fristen.
 
Im Kampf gegen Wilderei und die Zerstörung des natürlichen Lebensraums der Tiere fehlen dringend benötigte Mittel. PETA fordert daher, Steuergelder für den Schutz ihrer Lebensräume in freier Natur zu verwenden, statt die Nachzucht und Haltung von Großkatzen wie Geparden in zoologischen Einrichtungen zu fördern.
 
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PETA.de/Zoo

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Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

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