Echtpelz oder Kunsthaar? PETA-Experte gibt Verbrauchern Tipps zur Unterscheidung beim Kleidungseinkauf

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Stuttgart, 12. Februar 2015 – Kann der Verbraucher sicher sein, dass er nicht getäuscht wird? Ob als Kapuzenfutter, Mützen-Bommel oder Kragenbesatz – beim Einkaufsbummel sieht man derzeit immer wieder Produkte mit Pelz oder Pelzbesatz. Das Problem: Auf den ersten Blick lässt sich kaum erkennen, ob es sich um Tierfell oder Kunstpelz handelt, denn dieser kann heutzutage täuschend echt hergestellt werden. Auch das Etikett bringt keine Sicherheit: Aus China gelangen immer wieder falsch beschriftete oder als Kunstpelz deklarierte Echtpelze in den Handel. Darunter auch Produkte aus Katzen- und Hundefell, die trotz EU-Importverbot mit irreführender Etikettierung in die EU gebracht werden. Laut repräsentativen Studien sprechen sich über 70 Prozent der Deutschen klar gegen das Tierqualprodukt Pelz aus. Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland e.V., hat Tipps zusammengestellt, anhand derer Kunden beim Shoppen erkennen können, ob sie künstliches Fell oder echte Tierhaare in den Händen halten.
„Gut gemachter Kunstpelz kann teurer sein als Billigpelz aus China, der Preis ist also bei der Unterscheidung nicht unbedingt ein Anhaltspunkt“, erklärt Frank Schmidt. „Für viele Verbraucher ist es mangels klarer Deklaration außerdem schwierig zu erkennen, ob sich an einer Jacke das Fell eines getöteten Fuchses oder Hundes verbirgt. Ein paar einfache Tests können Aufschluss geben, im Zweifelsfall rät PETA aber dazu, die Finger von verdächtigen Pelzen zu lassen. Denn eine 100-prozentige Identifikation liefern nur teure Laboruntersuchungen.“
 
Einige große Modeketten wie H&M, ESPRIT, s.Oliver oder Hallhuber setzen aus Tierschutzgründen bereits ausschließlich auf Kunstpelz. Doch allzu häufig kennzeichnen Unternehmen ihre Produkte nicht eindeutig. Hinzu kommt, dass die europäische Textilkennzeichnungsverordnung dem Handel bei Echtpelz nur die kryptische Beschriftung „Enthält nichttextile Bestandteile tierischen Ursprungs“ vorschreibt.
 
Mithilfe dieser Tests können Kunden einfachen Kunstpelz von Echthaar unterscheiden:
  • Struktur-Probe: Wird leicht über den Pelz gepustet, legt sich bei echtem Fell das dicke Deckhaar zur Seite. Meist lässt sich dann leicht gekräuselte und feine Unterwolle erkennen. Kunsthaar ist starrer und weniger leicht beweglich, häufig gleichlang geschnitten und durch statische Aufladung etwas klebrig im Griff.
 
  • Leder-Check: Echtpelz wird mitsamt der Tierhaut gewonnen und verarbeitet. Kommt beim Auseinanderziehen der Haare am Ansatz Leder zum Vorschein, handelt es sich um echtes Tierfell. Bei Kunstpelz hingegen ist eine gewebte Textilschicht zu sehen.
 
  • Feuer-Test: Aus bereits erworbener Ware können einzelne Haare herausgerissen und angezündet werden. Echtpelzhaare verbrennen genauso wie menschliches Haar mit Horngeruch, während Kunsthaar wie Plastik zu Klümpchen schmilzt und auch so riecht.
 
Alleine in China werden jedes Jahr schätzungsweise 70 Millionen Nerze, Füchse und Marderhunde sowie rund 2 Millionen Hunde und Katzen für die Pelzproduktion getötet. Die Tiere werden vergast, mit Eisenstangen erschlagen, per Genickbruch oder mit analem Stromschlag gepeinigt. Menschen, die Tierleid verhindern möchten, greifen auch in Modefragen zu pflanzlichen Materialien.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pelz
PETA-Video: Echter oder falscher Pelz?
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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