Edertal-Mehlen: Mehrfach Giftköder ausgelegt – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

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Edertal / Stuttgart, 23. Mai 2017 – Suche nach Tierquäler: Einer Polizeimeldung zufolge fand ein Hundehalter am vorletzten Wochenende auf seinem Grundstück in der Waldecker Straße in Edertal-Mehlen gefährliche Giftköder. Ein unbekannter Täter hatte in den vergangenen Wochen mehrfach präparierte Lockmittel auf dem Anwesen ausgelegt. Eine Analyse ergab, dass in den Ködern Schalenteile der Rizinusfrucht enthalten waren, die sowohl für Menschen als auch für Tiere hochgiftig sind. Die Polizeistation in Bad Wildungen ermittelt und bittet unter der Telefonnummer 05621 70900 um Zeugenhinweise. Um den Täter zu fassen, setzt die Tierrechtsorganisation PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zu seiner Ermittlung führen. Sachdienliche Hinweise nimmt PETA unter der Telefonnummer 01520 7373341 oder per E-Mail entgegen – auch anonym.

„Der Tierquäler muss schnellstmöglich gefasst werden, damit Vierbeiner in Edertal wieder sorglos im Garten laufen und spazieren geführt werden können“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Der Täter muss sich darüber im Klaren sein, dass die Köder nicht nur für Hunde, Katzen und freilebende Tiere, sondern auch besonders für Kinder lebensbedrohlich sein können. Wir hoffen, dass wir mit unserer Belohnungsauslobung dazu beitragen können, dass der Täter gefasst wird, bevor ein Mensch oder ein Tier Opfer seiner Köder-Anschläge wird.“
 
PETA hat jetzt gemeinsam mit Josera einen umfangreichen Giftköder-Ratgeber erstellt, der hier kostenlos als E-Book heruntergeladen werden kann.
 
Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen: Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, einer gelblichen Verfärbung der Schleimhäute, blassem Zahnfleisch, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Der Hund sollte beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
 
Grundsätzlich fordert PETA die Einführung eines zentralen Meldesystems für Anschläge dieser Art. Durch eine Registrierung könnte die Bevölkerung frühzeitig über Köderwarnungen und Gefahrenschwerpunkte informiert werden, um Kinder und Tiere somit besser schützen zu können. Zugleich würde durch eine stringente Dokumentation der Fälle deutlich, wie häufig Tiere Opfer von Delikten werden. Berlin geht mit gutem Beispiel voran. In der Hauptstadt wurde aktuell der erste amtliche Giftköderatlas eingeführt. Auf einer Website können Betroffene Giftköderfunde eintragen und sich über aktuelle Funde informieren. Um der Verbreitung von Gerüchten entgegen zu wirken, muss der Köderfund allerdings zuvor bei der Polizei gemeldet worden sein. Außerdem ist ein Attest eines Tierarztes sowie, wenn möglich, ein Foto des Köders hochzuladen.
 
Fälle von Tierquälerei werden täglich in Deutschland aufgedeckt. Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Gewalttaten an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Giftkoeder
PETA.de/Tierquälerei
PETA.de/ZeugeVonGrausamkeit
Veganblog.de/2016/08/Melderegister-Giftkoeder-Berlin/

Das Video zur ersten Hilfe beim Hund:
PETA.de/Erste-Hilfe-für-den-Hund

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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